• Bruttoprämie: + 13,6 %
  • Netto-Großschadenbelastung: 193,0 Mio. EUR (Vj. 743,2 Mio. EUR)
  • Kombinierte Schaden-/Kostenquote in der Schaden-Rückversicherung: 96,5 % (105,0 %)
  • Kapitalanlageergebnis: 1.208,8 Mio. EUR (950,8 Mio. EUR)
  • Operatives Ergebnis (EBIT): 1.016,8 Mio. EUR (490,8 Mio. EUR)
  • Konzernergebnis: 670,8 Mio. EUR (381,7 Mio. EUR)
  • Ergebnis je Aktie: 5,56 EUR (3,16 EUR)
  • Buchwert je Aktie: 49,12 EUR (41,22 EUR)
  • Prognose für das Konzernergebnis 2012: mehr als 800 Mio. EUR

Hannover, 6. November 2012:

Die Hannover Rück hat zum 30. September 2012 ein starkes Prämienwachstum und ein außerordentlich gutes Konzernergebnis vorgelegt. „Die finanzielle Stärke der Hannover Rück ist in den ersten neun Monaten des Jahres 2012 weiter deutlich gestiegen. Aufgrund eines sehr guten Kapitalanlageergebnisses und eines günstigen Schadenverlaufs konnten wir den Buchwert je Aktie um nahezu 20 % auf nunmehr 49,12 EUR steigern”, betonte der Vorstandsvorsitzende Ulrich Wallin. Das sehr gute Ergebnis der ersten drei Quartale wurde in Höhe von 57,2 Mio. EUR durch unrealisierte Gewinne aus der Bewertung der Inflation Swaps und ModCo-Derivate unterstützt. Jedoch bleibt das Ergebnis auch sehr erfreulich, wenn diese unrealisierten Gewinne herausgerechnet werden. Angesichts eines ausgezeichneten Kapitalanlageergebnisses und eines deutlich verbesserten versicherungstechnischen Ergebnisses, vor allem in der Schaden-Rückversicherung, erzielte das Unternehmen ein Konzernergebnis in Höhe von 670,8 Mio. EUR.

Weiteres kräftiges organisches Wachstum

Die gebuchte Bruttoprämie erhöhte sich zum 30. September 2012 um 13,6 % auf 10,3 Mrd. EUR (9,1 Mrd. EUR); hierzu haben sowohl die Schaden- als auch die Personen-Rückversicherung beigetragen. Bei konstanten Währungskursen hätte das Wachstum 8,6 % betragen. Der Selbstbehalt blieb mit 89,7 % (90,7 %) nahezu unverändert. Die Nettoprämie stieg um 13,7 % auf 9,0 Mrd. EUR (7,9 Mrd. EUR). Währungskursbereinigt hätte das Wachstum bei 8,7 % gelegen.

Sehr gutes Neunmonatsergebnis

Angesichts der erfreulichen Entwicklung beider Geschäftsfelder und der Kapitalanlagen verdoppelte sich das operative Ergebnis (EBIT) auf 1.016,8 Mio. EUR (490,8 Mio. EUR). Der Konzernüberschuss erhöhte sich signifikant auf 670,8 Mio. EUR (381,7 Mio. EUR). Der Gewinn je Aktie betrug 5,56 EUR (3,16 EUR).

Erfreuliche Geschäftsentwicklung in der Schaden-Rückversicherung

Mit der Situation auf den internationalen Rückversicherungsmärkten ist die Hannover Rück zufrieden. Bei den Vertragserneuerungen zum 1. Juli in Nordamerika, Australien und Neuseeland konnte das Unternehmen erfreuliche Ergebnisse erzielen. Neben der positiven Entwicklung in den globalen Sach-(Katastrophen-)Sparten zeigten sich nun auch in den USA erste positive Zeichen für ein insgesamt verbessertes Umfeld einiger Haftpflichtsparten, wie z.B. das Arbeiter-Unfallgeschäft oder einige Bereiche in der Berufshaftpflicht.

Die Bruttoprämie für die Schaden-Rückversicherung erhöhte sich gegenüber der Vergleichsperiode um 13,0 % auf 5,9 Mrd. EUR (5,2 Mrd. EUR). Bei konstanten Währungskursen, insbesondere gegenüber dem US-Dollar, hätte der Anstieg 8,6 % betragen. Der Selbstbehalt blieb mit 89,9 % (90,3 %) nahezu konstant. Die verdiente Nettoprämie stieg um 14,3 % auf 5,0 Mrd. EUR (4,4 Mrd. EUR); währungskursbereinigt betrug das Wachstum 10,1 %.

Wie schon im 1. Halbjahr verlief die Großschadenentwicklung auch im 3. Quartal moderat. Die Nettobelastung blieb mit 60,6 Mio. EUR deutlich unterhalb des Erwartungswerts von 178 Mio. EUR. Größter Einzelschaden im 3. Quartal war die Dürrekatastrophe in den USA, die zu immensen landwirtschaftlichen Schäden führte. Die Hannover Rück hat sich in dieser Region im Wesentlichen auf die nach oben begrenzten nicht-proportionalen Rückversicherungsverträge konzentriert, sodass die Nettobelastung mit 49,2 Mio. EUR nach den zurzeit vorliegenden Informationen recht moderat ausfiel. Für die gesamten neun Monate betrug die Netto-Großschadenbelastung 193,0 Mio. EUR; in der Vergleichsperiode lag sie bei 743,2 Mio. EUR.

Die kombinierte Schaden-/Kostenquote zum 30. September 2012 belief sich auf 96,5 % (105,0 %). Das versicherungstechnische Ergebnis schloss erfreulich mit 169,7 Mio. EUR (-229,2 Mio. EUR).

Das operative Ergebnis (EBIT) stieg gegenüber der Vergleichsperiode um mehr als das Doppelte auf 766,4 Mio. EUR (332,9 Mio. EUR). Ausschlaggebend war hierfür der moderate Großschadenverlauf. Der Konzernüberschuss stieg um 78,0 % auf 525,0 Mio. EUR (295,0 Mio. EUR). Das Ergebnis je Aktie lag bei 4,35 EUR (2,45 EUR).

Ergebnis der Personen-Rückversicherung erfreulich

Auch das Geschäftsfeld Personen-Rückversicherung ent-wickelte sich gut. Sowohl in den etablierten Versicherungsmärkten, wie den USA, Deutschland oder Großbritannien, als auch in den Schwellenmärkten bieten sich gute Geschäftschancen. Insbesondere in Asien und Lateinamerika sieht die Hannover Rück aufgrund eines steigenden Wohlstands eine höhere Nachfrage nach Lebensversicherungen und Altersvorsorgelösungen.

Die Bruttoprämieneinnahmen beliefen sich zum 30. September 2012 auf 4,4 Mrd. EUR (3,8 Mrd. EUR); dies entspricht einem Zuwachs von 14,5 %. Währungskursbereinigt hätte das Wachstum 8,6 % betragen. Die verdiente Nettoprämie erhöhte sich um 13,0 % auf 3,9 Mrd. EUR (3,5 Mrd. EUR). Bei konstanten Währungskursen wäre die Nettoprämie um 7,0 % gestiegen.

Das operative Ergebnis (EBIT) erhöhte sich um 68,0 % auf 232,9 Mio. EUR (138,6 Mio. EUR). Anders als noch im 2. Quartal entwickelten sich zum 30. September 2012 die sogenannten ModCo-Derivate mit 45,8 Mio. EUR positiv; hierbei handelt es sich um unrealisierte Gewinne. ModCo-Derivate hat die Hannover Rück gemäß IFRS-Rechnungslegung in Bezug auf das Kreditrisiko einiger Depots zu bilden, die US-amerikanische Lebensversicherungskunden für sie halten.

Die Personen-Rückversicherung trug mit 188,3 Mio. EUR (113,1 Mio. EUR) zum Konzernergebnis bei. Dies entspricht einem Zuwachs gegenüber der Vergleichsperiode von 66,5 %. Das Ergebnis je Aktie betrug 1,56 EUR (0,94 EUR).

Ausgezeichnetes Kapitalanlageergebnis

Trotz der schwierigen Situation an den internationalen Märkten ist die Hannover Rück mit der Entwicklung ihrer Kapitalanlagen sehr zufrieden. Die selbstverwalteten Kapitalanlagen erhöhten sich gegenüber dem 31. Dezember 2011 um 10,0 % auf 31,2 Mrd. EUR (28,3 Mrd. EUR). Das Nettoergebnis aus selbstverwalteten Anlagen stieg zum 30. September 2012 gegenüber der Vergleichsperiode trotz des niedrigen Zinsniveaus um 15,4 % auf 822,0 Mio. EUR (712,0 Mio. EUR). Dies ist hauptsächlich auf den gestiegenen Kapitalanlagebestand und den deutlichen Aufbau der Unternehmensanleihen in den vergangenen zwei Jahren zurückzuführen. Für die selbst-verwalteten Kapitalanlagen ergibt sich eine Durchschnittsrendite von 4,3 % (3,6 %); die damit über der für das Gesamtjahr angestrebten Kapitalanlagerendite von 3,5 % liegt.

Die unrealisierten Gewinne der erfolgswirksam zum Zeitwert bewerteten Bestände, die hauptsächlich durch die Wertentwicklung der Inflation Swaps und der ModCo-Derivate beeinflusst werden, haben das Kapitalanlageergebnis zum 30. September 2012 positiv beeinflusst. Aus der Wertentwicklung der sogenannten ModCo-Derivate ergaben sich unrealisierte Gewinne in Höhe von 45,8 Mio. EUR, aus den Inflation Swaps resultierten 11,4 Mio. EUR. Insgesamt beliefen sich die unrealisierten Gewinne auf 61,0 Mio. EUR.

Hauptsächlich dank der erneut gestiegenen ordentlichen Erträge, aber auch aufgrund realisierter und unrealisierter Gewinne lag das Kapitalanlageergebnis (inklusive Depotzinserträge) mit 1.208,8 Mio. EUR (950,8 Mio. EUR) deutlich über dem Wert des Vorjahresniveaus.

Eigenkapitalbasis weiter gestärkt

Das auf die Aktionäre der Hannover Rück entfallende Eigenkapital hat sich weiter positiv entwickelt; es wuchs gegenüber dem Stand vom 31. Dezember 2011 um 19,2 % auf nunmehr 5,9 Mrd. EUR (5,0 Mrd. EUR). Der Buchwert je Aktie entwickelte sich mit 49,12 EUR (41,22 EUR) entsprechend erfreulich. Die annualisierte Eigenkapitalrendite betrug 16,4 % (11,1 %).

Prognose 2012

Angesichts der Marktchancen auf den internationalen Rückversicherungsmärkten und ihrer sehr guten Positionierung erwartet die Hannover Rück, für das Geschäftsjahr 2012 ein sehr gutes Ergebnis. Das Unternehmen hat seine Wachstumsprognose von bislang 5 % bis 7 % auf 8 % bis 9 % angehoben.

In der Schaden-Rückversicherung sind die Marktbedingungen unverändert gut. Während der unterjährigen Vertragserneuerungen konnten überwiegend risikoadäquate Raten erzielt werden. Die Nachfrage nach Rückversicherungsschutz sollte angesichts der steigenden Wertekonzentration in den Ballungszentren sowie durch die Einführung risikobasierter Solvenzsysteme unverändert hoch bleiben. Die positiven Faktoren, die schon die bisherigen Vertragserneuerungsrunden bestimmt haben, dürften auch die Preisfindungen zum 1. Januar 2013 beeinflussen und eine Aufweichung der Märkte verhindern. Diese Tendenz bestätigten nicht nur die Branchentreffen in Monte Carlo, Baden-Baden und den USA, sondern auch die jüngste Erneuerungsrunde in Nordamerika. Für die Schaden-Rückversicherung hebt die Hannover Rück ihre Wachstumsprognose – bei unveränderten Währungskursen – von vormals 5 % bis 7 % auf nunmehr 8 % bis 9 % an.

Für die internationale Personen-Rückversicherung erwartet das Unternehmen, dass sich die dynamische Entwicklung der weltweiten Märkte unter den derzeitigen Bedingungen fortsetzt. Für das laufende Jahr geht die Hannover Rück in der Personen-Rückversicherung von einem organischen Wachstum der Bruttoprämie zwischen 8 % und 9 % aus, bislang hatte das Unternehmen 5 % bis 7 % prognostiziert.

Bei den Kapitalanlagen sollte der zu erwartende positive Cashflow – stabile Währungskurse unterstellt – zu einem weiteren Anstieg der Kapitalanlagebestände führen. Bei den festverzinslichen Wertpapieren legt die Hannover Rück weiterhin Wert auf eine hohe Qualität und Diversifikation ihres Portefeuilles. Für das Geschäftsjahr 2012 strebt das Unternehmen eine Kapitalanlagerendite von größer als 3,5 % an.

„Mit dem von uns vorgelegten Konzernergebnis zum 30. September haben wir eine gute Ausgangsposition für ein sehr erfreuliches Ergebnis für das Gesamtjahr 2012”, erklärte Wallin. „Wir gehen zum jetzigen Zeitpunkt davon aus, dass ein Konzernergebnis von mehr als 800 Mio. EUR realistisch ist.” Voraussetzung hierfür ist, dass die Großschadenbelastung den Schadenerwartungswert von 560 Mio. EUR nicht wesentlich überschreitet und es zu keinen einschneidend negativen Entwicklungen an den Kapitalmärkten kommt.

In diesem Zusammenhang ist darauf hinzuweisen, dass zurzeit noch keine seriösen Aussagen zu den Belastungen aus dem möglichen Großschaden Sturm „Sandy” gemacht werden können.

Ausblick 2013

Zum jetzigen Zeitpunkt geht die Hannover Rück davon aus, für das Geschäftsjahr 2013 eine Steigerung des Bruttoprämienvolumens – auf Basis konstanter Währungskurse – von rund 5 % erreichen zu können. Als Kapitalanlagerendite strebt das Unternehmen einen Wert von 3,4 % an. Unter der Prämisse, dass die Großschadenbelastung nicht wesentlich den Erwartungswert in der Schaden-Rückversicherung in der Größenordnung von 600 Mio. EUR übersteigt und es zu keinen negativen Entwicklungen auf den Kapitalmärkten kommt, geht die Hannover Rück für das Geschäftsjahr 2013 von einem Netto-Konzerngewinn von rund 800 Mio. EUR aus.