• Verdiente Nettoprämie: + 6,3 % (währungsbereinigt + 7,7 %)
  • Netto-Großschadenbelastung: 259,5 Mio. EUR (132,4 Mio. EUR)
  • Versicherungstechnisches Ergebnis in der Schaden-Rückversicherung + 85,0 %: 183,6 Mio. EUR (99,2 Mio. EUR)
  • Kombinierte Schaden-/Kostenquote: 94,4 % (96,8 %)
  • Kapitalanlageergebnis - 2,9 %: 689,0 Mio. EUR (709,5 Mio. EUR)
  • Operatives Ergebnis (EBIT) + 12,3 %: 670,7 Mio. EUR (597,2 Mio. EUR)
  • Konzernergebnis + 0,6 %: 407,7 Mio. EUR (405,3 Mio. EUR)
  • Eigenkapitalrendite: 14,0 %

Hannover, 7. August 2013:

Die Hannover Rück hat mit ihrem Ergebnis für das 1. Halbjahr 2013 eine gute Grundlage für die Erreichung ihrer Jahresziele geschaffen. „Die leichte Steigerung des Konzernergebnisses auf 408 Mio. EUR ist im Wesentlichen durch ein um 85 % gestiegenes versicherungstechnisches Ergebnis in der Schaden-Rückversicherung getragen”, erklärte der Vorstandsvorsitzende Ulrich Wallin. „Dies hat den Ergebnisrückgang in der Personen-Rückversicherung sowie die etwas reduzierten Kapitalanlageerträge mehr als ausgeglichen.”

Weiteres organisches Wachstum

Die gebuchte Bruttoprämie für den Hannover Rück-Konzern erhöhte sich zum 30. Juni 2013 um 4,9 % auf 7,2 Mrd. EUR (6,9 Mrd. EUR). Bei konstanten Währungskursen hätte das Wachstum 6,2 % betragen. Der Selbstbehalt blieb mit 90,0 % nahezu konstant (89,8 %). Die verdiente Nettoprämie stieg um 6,3 % auf 6,2 Mrd. EUR (5,8 Mrd. EUR), währungskursbereinigt um 7,7 %.

Gutes Konzernergebnis

Das operative Ergebnis (EBIT) für das 1. Halbjahr 2013 fiel mit einem Wachstum um 12,3 % auf 670,7 Mio. EUR (597,2 Mio. EUR) sehr erfreulich aus. Der Konzernüberschuss stieg gegenüber der Vergleichsperiode angesichts einer höheren Steuerquote weniger stark auf 407,7 Mio. EUR (405,3 Mio. EUR) an. Das Ergebnis je Aktie betrug 3,38 EUR (3,36 EUR).

Schaden-Rückversicherung mit erfreulichem Ergebnis

In der Schaden-Rückversicherung zeigt sich ein verlangsamtes Wachstum der Brutto- und Nettoprämie. Dies liegt zum einen an dem zunehmenden Wettbewerb und zum anderen an der disziplinierten Zeichnungspolitik der Hannover Rück. „Aus Profitabilitätsgründen konzentrieren wir unsere Zeichnungen nur auf das Geschäft, das unsere Margenanforderungen erfüllt. Wir sind auch bereit, einen Rückgang der Prämieneinnahmen hinzunehmen”, betonte Wallin.

Die Bruttoprämie für die Schaden-Rückversicherung erhöhte sich gegenüber der Vergleichsperiode nur leicht um 0,4 % auf 4,1 Mrd. EUR (4,1 Mrd. EUR). Bei konstanten Währungskursen hätte das Wachstum 1,3 % betragen. Der Selbstbehalt blieb mit 90,2 % unverändert (90,2 %). Die verdiente Nettoprämie stieg um 3,0 % auf 3,4 Mrd. EUR (3,3 Mrd. EUR); währungsbereinigt betrug das Wachstum 4,0 %.

Nach einem sehr ruhigen Verlauf der Großschadensituation im 1. Quartal gab es im 2. Quartal eine Reihe von Großschäden zu verzeichnen. Größtes Einzelereignis waren die schweren Überschwemmungen in Deutschland und weiteren europäischen Ländern. Für die Hannover Rück beziffert sich die Nettobelastung hieraus auf 136,9 Mio. EUR. Hinzu kamen kurz vor dem Quartalsende weitere Großschäden, wie beispielsweise ein Hagelschaden in Deutschland und ein Flutereignis in Kanada. Insgesamt beläuft sich die Großschadenbelastung für die Hannover Rück zum 30. Juni 2013 auf 259,5 Mio. EUR (132,4 Mio. EUR). Sie übersteigt den Schadenerwartungswert und damit das Großschadenbudget für das 1. Halbjahr 2013 nur leicht. Das versicherungstechnische Ergebnis für die gesamte Schaden-Rückversicherung stieg erfreulich um 85,0 % auf 183,6 Mio. EUR (99,2 Mio. EUR) und konnte damit den – aufgrund der niedrigen Zinsen erwarteten – Rückgang des Kapitalanlageergebnisses im Geschäftsfeld mehr als kompensieren. Die kombinierte Schaden-/Kostenquote stellt sich für das 1. Halbjahr mit 94,4 % (96,8 %) positiv dar.

Angesichts dessen stieg das operative Ergebnis (EBIT) in der Schaden-Rückversicherung zum 30. Juni 2013 sehr erfreulich um 27,6 % auf 549,1 Mio. EUR (430,3 Mio. EUR). Der Konzernüberschuss erhöhte sich um 18,6 % auf 362,1 Mio. EUR (305,4 Mio. EUR); das Ergebnis je Aktie betrug 3,00 EUR (2,53 EUR).

Personen-Rückversicherung mit attraktiven Wachstumsmöglichkeiten

In der ersten Jahreshälfte haben sich wie erwartet gute Geschäftschancen für die Personen-Rückversicherung geboten. Ein beherrschendes Thema ist hier weiterhin die Absicherung der stetig alternden Weltbevölkerung in den Industrieländern sowie finanzorientierte Rückversicherungslösungen zur Optimierung der Kapitalstruktur. „Ein besonders positives Wachstum haben wir des Weiteren in den Zukunftsmärkten, wie Lateinamerika, Osteuropa und Asien, verzeichnen können, wo die Nachfrage nach unseren Lebensrückversicherungsprodukten besonders hoch ist”, sagte Wallin.

Zum 30. Juni 2013 stieg die gebuchte Bruttoprämie für die Personen-Rückversicherung um 11,4 % auf 3,1 Mrd. EUR (2,8 Mrd. EUR). Hierzu haben insbesondere Neugeschäftsabschlüsse durch die Übernahme von britischem Rentengeschäft sowie ein substanzielles Wachstum in den Schwellenländern beigetragen. Bei konstanten Wechselkursen hätte das Wachstum sogar 13,4 % betragen. Die verdiente Nettoprämie erhöhte sich um 10,5 % auf 2,8 Mrd. EUR (2,5 Mrd. EUR); währungskursbereinigt betrug das Wachstum 12,6 %.

Die Ergebnisentwicklung blieb im zurückliegenden Berichtszeitraum unter den Erwartungen. Das liegt im Wesentlichen an Belastungen, die in einem Teil des US-amerikanischen Mortalitätsgeschäfts aufgetreten sind. Das operative Ergebnis (EBIT) in der Personen-Rückversicherung zum 30. Juni 2013 ging angesichts dessen auf 111,4 Mio. EUR (155,4 Mio. EUR) zurück. Das Konzernergebnis schloss mit 83,8 Mio. EUR (128,0 Mio. EUR); das Ergebnis je Aktie betrug 0,70 EUR (1,06 EUR).

Zufriedenstellendes Kapitalanlageergebnis

Vor dem Hintergrund des weiterhin herausfordernden und volatilen Kapitalmarktumfelds entwickelten sich die Kapitalanlagen im Rahmen der Erwartungen. Trotz des weiterhin positiven Cashflows reduzierte sich der Bestand der selbstverwalteten Kapitalanlagen leicht auf 31,6 Mrd. EUR (31. Dezember 2012: 31,9 Mrd. EUR). Dies war getrieben von reduzierten Marktwerten des Portefeuilles der festverzinslichen Wertpapiere aufgrund von Zinssteigerungen kurz vor Ende des 2. Quartals. Hinzu kamen Währungskurseffekte. In Folge des anhaltend niedrigen Zinsniveaus lagen die ordentlichen Kapitalanlageerträge mit 503,6 Mio. EUR erwartungsgemäß unter dem Niveau der Vergleichsperiode (532,0 Mio. EUR). Das Ergebnis aus selbstverwalteten Kapitalanlagen ging im Berichtszeitraum von 553,2 Mio. EUR auf 501,4 Mio. EUR zurück. Dies lag im Wesentlichen am Ergebnis aus unrealisierten Gewinnen und Verlusten: Die zu Absicherungszwecken eines Teils der versicherungstechnischen Rückstellungen abgeschlossenen Inflation Swaps führten zum 30. Juni 2013 zu einem unrealisierten Verlust von 39,7 Mio. EUR (-9,9 Mio. EUR). Insgesamt ergaben sich unrealisierte Verluste von 37,5 Mio. EUR (+2,9 Mio. EUR). Die annualisierte Jahresrendite aus selbstverwalteten Kapitalanlagen beläuft sich auf 3,2 %. Ohne die erwähnten unrealisierten Effekte beträgt der Wert 3,4 % und liegt damit im Bereich unserer Erwartungen für das Gesamtjahr. Das Kapitalanlageergebnis inklusive Depotzinsen ist aufgrund des Rückgangs der ordentlichen und unrealisierten Erträge in einem weiterhin herausfordernden Kapitalmarktumfeld mit 689,0 Mio. EUR (709,5 Mio. EUR) immer noch erfreulich.

Eigenkapital weiter stark

Die Eigenkapitalbasis der Hannover Rück zeigt sich im ersten Halbjahr mit 5,6 Mrd. EUR (31.12.2012: 6,0 Mrd. EUR) weiterhin hoch. Der erwartete Rückgang liegt sowohl an Dividendenzahlungen als auch am Zinsanstieg im US-Bereich, der zu einer Reduzierung der Marktwerte der Kapitalanlagen in diesem Bereich führte. Die annualisierte Eigenkapitalrendite liegt mit 14,0 % deutlich oberhalb unseres Mindestziels von 750 Basispunkten oberhalb des risikofreien Zinses. Das gesamte haftende Kapital (einschließlich der Anteile anderer Gesellschafter und Hybridkapital) beläuft sich auf 8,5 Mrd. EUR (31.12.2012: 8,9 Mrd. EUR). Der Buchwert je Aktie betrug 46,40 EUR (50,02 EUR).

Ausblick

Angesichts ihrer guten Positionierung und der bisherigen Geschäftsentwicklung erwartet die Hannover Rück sowohl in der Schaden- als auch in der Personen-Rückversicherung für das Gesamtjahr 2013 ein Ergebnis im Bereich der erklärten Jahresziele. Auf Basis konstanter Währungskurse geht das Unternehmen für die Bruttoprämie unverändert von einem Wachstum von rund 5 % aus.

In Teilen der Schaden-Rückversicherung hat der Wettbewerbsdruck im Vergleich zum Vorjahr weiter zugenommen. „Unsere Strategie eines konsequenten Zyklusmanagements zusammen mit einer strikten Zeichnungsdisziplin ist für uns unverändert von Bedeutung. Und so werden wir auch künftig nur das Geschäft zeichnen, das unseren Margenanforderungen genügt”, betonte Wallin.

Die Hannover Rück ist mit den Vertragserneuerungsrunden in der Schaden-Rückversicherung zum 1. Juli 2013 trotz eines gestiegenen Wettbewerbs überwiegend zufrieden. Traditionell stehen zu diesem Zeitpunkt die Vertragsverhandlungen für das Nordamerikageschäft sowie die Märkte Australien und Neuseeland an. Auch wenn im US-amerikanischen Katastrophengeschäft ein deutlicher Wettbewerbsdruck angesichts zusätzlicher Kapazitäten aus dem Markt für Katastrophenanleihen vorherrschte, sind die Margen hier überwiegend noch adäquat. Da die Hannover Rück den Anteil des US-amerikanischen Sach-Katastrophengeschäfts mittlerweile auf 8 % ihres Schaden-Rückversicherungs-Portefeuilles heruntergefahren hat, ist die rückläufige Entwicklung des Markts für sie begrenzt. Im privaten Sachgeschäft hingegen setzten sich Ratenerhöhungen fort und auch im kommerziellen Sachgeschäft konnte die Hannover Rück moderate Preissteigerungen erzielen. Für die gesamte Schaden-Rückversicherung erwartet die Hannover Rück für 2013 ein währungskursbereinigtes Wachstum der Bruttoprämie in Höhe von 3 % bis 5 %.

In der Personen-Rückversicherung sieht die Hannover Rück gute Chancen für weiteres profitables Wachstum. Wachstumsimpulse werden insbesondere in Asien, Indien und Osteuropa erwartet, wo es ein zunehmendes Bewusstsein für private Vorsorge gibt. Aber auch die etablierten Märkte wie die USA, Großbritannien, Deutschland und Frankreich werden für die Hannover Rück weiterhin eine wichtige Rolle spielen. Für das Gesamtjahr wird mit einem währungskursadjustierten Wachstum der Bruttoprämie von 5 % bis 7 % gerechnet. Hier könnte das Wachstum auf Basis des Halbjahrs auch noch etwas höher ausfallen.

Als Kapitalanlagerendite strebt die Hannover Rück unverändert für das Gesamtjahr 3,4 % an.

Die Ergebnisse aus dem 1. Halbjahr stellen eine gute Basis für ein weiterhin erfolgreiches Geschäftsjahr 2013 sowie für die abgegebene Prognose, einen Nachsteuergewinn in der Größenordnung von 800 Mio. EUR zu erreichen, dar. Voraussetzung ist, dass die Großschadenbelastung nicht wesentlich den Erwartungswert von 625 Mio. EUR für das Gesamtjahr übersteigt und es zu keinen unvorhergesehenen negativen Entwicklungen an den Kapitalmärkten kommt.

Für die Dividende strebt die Hannover Rück unverändert eine Ausschüttungsquote von 35 % bis 40 % ihres IFRS-Konzern-Nachsteuerergebnisses an.