• Quartalsgewinn: 293,7 Mio. EUR (273,4 Mio. EUR)
  • Bruttoprämie steigt währungskursbereinigt um 16,1 % auf 6,4 Mrd. EUR
  • IFRS-Eigenkapital steigt um mehr als 1 Mrd. EUR
  • Eigenkapitalrendite mit 12,6 % deutlich über Mindestziel
  • Ergebnis der Personen-Rückversicherung erwartungsgemäß verbessert
  • Kapitalanlagerendite mit 3,0 % oberhalb der Erwartung
  • Gewinnprognose für 2019 bestätigt

Hannover, 7. Mai 2019: Die Hannover Rück ist erfolgreich in das neue Geschäftsjahr gestartet. Beide Geschäftsfelder, die Schaden- und Personen-Rückversicherung, wie auch die Kapitalanlagen entwickelten sich positiv und unterstützen die Ziele für das Gesamtjahr.

„Wir haben Chancen der Schaden-Rückversicherungsmärkte genutzt und sind mit unserem Portefeuille bisher im zweistelligen Prozentbereich gewachsen“, sagte der Vorstandsvorsitzende Ulrich Wallin. „Erfreulich ist das Ergebnis in der Personen-Rückversicherung, wo nach Belastungen aus Vertragsrückzügen im Jahr 2018 nun die gute unterliegende Profitabilität sichtbar wird. Die Kapitalanlagerendite ist mit 3,0 % in etwa stabil geblieben. In Summe sind wir mit einem Konzerngewinn von 293,7 Mio. EUR auf einem guten Weg, unser Jahresziel in der Größenordnung von 1,1 Mrd. EUR zu erreichen.“

Bruttoprämie verzeichnet deutliches Wachstum

Die gebuchte Bruttoprämie für den Hannover Rück-Konzern stieg zum 31. März 2019 um 19,2 % auf 6,4 Mrd. EUR (5,3 Mrd. EUR). Währungskursbereinigt hätte das Wachstum 16,1 % betragen. Der Selbstbehalt reduzierte sich auf 90,4 % (91,3 %). Die verdiente Nettoprämie verzeichnete einen Anstieg um 15,3 % auf 4,6 Mrd. EUR (4,0 Mrd. EUR). Bei konstanten Währungskursen hätte das Wachstum bei 12,7 % gelegen.

Erfreuliches Konzernergebnis

Das operative Ergebnis (EBIT) der Hannover Rück stieg um 3,7 % auf 450,0 Mio. EUR (433,9 Mio. EUR). Der Konzernüberschuss erreichte 293,7 Mio. EUR und liegt um 7,4 % über dem Vorjahreswert. Das Ergebnis je Aktie betrug 2,43 EUR (2,27 EUR).

Schaden-Rückversicherung wächst deutlich

Die Hannover Rück konnte ihr Portefeuille deutlich ausweiten, wenngleich in vielen Märkten und Sparten immer noch Überkapazitäten zu verzeichnen waren und dadurch ein intensiver Wettbewerb herrschte. Jedoch zeigten sich die Konditionen insgesamt stabil bis leicht verbessert. Bei im Vorjahr schadenbelasteten Programmen waren Ratenverbesserungen möglich, teilweise sehr deutliche. Vor allem durch Naturkatastrophen betroffene Deckungen erhöhten sich spürbar. Die strukturierte Rückversicherung hat erneut zum Wachstum beigetragen.

Die gebuchte Bruttoprämie verbesserte sich um 22,8 % auf 4,4 Mrd. EUR (3,6 Mrd. EUR); währungskursbereinigt hätte der Anstieg 19,4 % betragen. Der Selbstbehalt erhöhte sich auf 91,9 % (91,6 %). Die verdiente Nettoprämie stieg um 20,8 % auf 2,9 Mrd. EUR (2,4 Mrd. EUR); währungskursbereinigt hätte die Steigerung 18,0 % betragen.

Mit einer Nettogroßschadenbelastung von 59,0 Mio. EUR (73,4 Mio. EUR) ist das erste Quartal geringer als die Vergleichsperiode betroffen und liegt damit deutlich unter dem kalkulierten Quartalsbudget von 175 Mio. EUR. Größter Einzelschaden war mit 25,2 Mio. EUR das Hochwasser in Australien, das im Bundesstaat Queensland erhebliche Schäden verursachte, gefolgt von Sturm Eberhard in Deutschland mit 15,2 Mio. EUR.

Das versicherungstechnische Ergebnis für die Schaden-Rückversicherung inklusive Depotzinsen lag mit 124,8 Mio. EUR deutlich über dem Niveau des Vorjahres (99,6 Mio. EUR). Die kombinierte Schaden-Kostenquote verbesserte sich leicht auf 95,7 % (95,9 %). Das operative Ergebnis (EBIT) in der Schaden-Rückversicherung blieb nahezu stabil bei 334,4 Mio. EUR (338,9 Mio. EUR). Der Konzernüberschuss reduzierte sich um 6,7 % auf 219,0 Mio. EUR (234,8 Mio. EUR). Das Ergebnis je Aktie betrug 1,82 EUR (1,95 EUR).

Ergebnis Personen-Rückversicherung wie erwartet verbessert

Die gebuchte Bruttoprämie erhöhte sich um 12,0 % auf 2,0 Mrd. EUR (1,8 Mrd. EUR). Währungskursadjustiert entspräche dies einem Zuwachs von 9,6 %. Bei einem niedrigeren Selbstbehalt von 87,0 % (90,7 %) stieg die verdiente Nettoprämie um 6,7 % auf 1,7 Mrd. EUR (1,6 Mrd. EUR); währungskursbereinigt läge das Wachstum bei 4,6 %.

Das operative Ergebnis (EBIT) der Personen-Rückversicherung verbesserte sich um 21,3 % auf 116,3 Mio. EUR (95,9 Mio. EUR). Das Konzernergebnis wuchs auf 88,5 Mio. EUR (51,1 Mio. EUR). Das Ergebnis je Aktie betrug 0,73 EUR (0,42 EUR).

„Nach der mit außerordentlichen Belastungen verbundenen Beendigung verlustträchtiger Verträge im US-Mortalitätsgeschäft im Vorjahr zeigte sich das Ergebnis verbessert“, betonte Wallin.

Kapitalanlagerendite oberhalb der Prognose

Der Bestand der selbstverwalteten Kapitalanlagen erhöhte sich im ersten Quartal 2019 auf 44,8 Mrd. EUR (31. Dezember 2018: 42,2 Mrd. EUR). Das Ergebnis der ordentlichen Kapitalanlageerträge betrug 323,2 Mio. EUR (315,8 Mio. EUR) und lag damit leicht über Vorjahresniveau. Das ist vor dem Hintergrund des weiterhin niedrigen Zinsniveaus erfreulich. Die realisierten Gewinne fielen mit 22,3 Mio. EUR (48,8 Mio. EUR) erwartungsgemäß geringer aus. Diesem Ergebnis liegen Umschichtungen im Rahmen der normalen Portfoliopflege zugrunde wie auch ein Ertrag aus dem Verkauf einer Immobilie.

Die Abschreibungen betrugen 17,4 Mio. EUR (11,0 Mio. EUR) und erfolgten zum Großteil planmäßig auf Immobilien. Insgesamt erzielten die selbstverwalteten Kapitalanlagen einen Ertrag von 328,3 Mio. EUR (332,8 Mio. EUR). Die sich hieraus ergebende annualisierte Rendite lag mit 3,0 % über dem Zielwert für das Gesamtjahr von mindestens 2,8 %.

Das Depotzinsergebnis erhöhte sich auf 70,6 Mio. EUR (58,7 Mio. EUR). Das Kapitalanlageergebnis inklusive Depotzinsen belief sich auf 398,9 Mio. EUR (391,5 Mio. EUR).

Ausblick 2019

Die Vertragserneuerungsrunde zum 1. April 2019 verlief für die Hannover Rück sehr positiv. Traditionell wird zu diesem Zeitpunkt das Geschäft in Japan erneuert und es stehen zudem Vertragsverlängerungen – wenn auch in einem geringeren Umfang – für die Märkte Australien, Neuseeland, Asien und Nordamerika an. Das gesamte Prämienvolumen aus dieser Vertragserneuerungsrunde erhöhte sich um 6,6 %.

In Japan zeigten sich die Raten nach vorangegangenen Naturkatastrophenschäden merklich verbessert. Diese führten zu teilweise erheblichen Erhöhungen der Rückversicherungspreise für das nicht-proportionale Katastrophengeschäft. Bei weitgehend stabilen Exponierungen konnte die Hannover Rück ihre Prämien in diesem Bereich steigern. Auch Teile des Nordamerikageschäfts wurden sehr erfolgreich erneuert; insgesamt wuchs dieser Bereich – hauptsächlich durch neue Geschäftsmöglichkeiten – bei den Prämieneinnahmen um rund 18 %.

Für ihr gesamtes Schaden-Rückversicherungsgeschäft geht die Hannover Rück auf Basis der Ergebnisse der diesjährigen Vertragserneuerungsrunden von einem signifikanten währungskursbereinigten Prämienwachstum zu weitgehend stabilen Konditionen aus. Als Ziel für die kombinierte Schaden-Kostenquote wird von einem Wert von maximal 97 % ausgegangen. Die EBIT-Marge sollte mindestens 10 % betragen.

In der Personen-Rückversicherung sieht die Hannover Rück weiterhin gute Möglichkeiten das Portfolio zu ergänzen. Für die Bruttoprämie erwartet die Gesellschaft währungskursbereinigt ein moderates Wachstum. Durch den Wegfall der Vorjahresbelastung aus Vertragsrückzügen sollte das EBIT der Personen-Rückversicherung im Geschäftsjahr 2019 deutlich wachsen und das strategische Ziel eines EBIT-Wachstums von mindestens 5 % deutlich übertreffen.

Für das Gesamtgeschäft erwartet die Hannover Rück auf Basis konstanter Währungskurse einen Anstieg der Bruttoprämie im einstelligen Prozentbereich. Als Kapitalanlagerendite sieht das Unternehmen für 2019 einen Wert von mindestens 2,8 % vor. Den Nachsteuergewinn erwartet der Konzern im laufenden Geschäftsjahr in der Größenordnung von 1,1 Mrd. EUR. Voraussetzung ist, dass die Großschadenbelastung nicht wesentlich den Erwartungswert von 875 Mio. EUR übersteigt und es zu keinen unvorhergesehenen negativen Entwicklungen an den Kapitalmärkten kommt.

Als Ausschüttungsquote für die Basisdividende sieht die Hannover Rück unverändert 35 % bis 45 % ihres IFRS-Konzernergebnisses vor. Die Basisdividende wird bei einer gleichbleibend komfortablen Kapitalisierungssituation und einem Konzernergebnis im Rahmen der Erwartungen durch die Zahlung einer Sonderdividende ergänzt.

Wie bereits berichtet, hat der Aufsichtsrat der Hannover Rück SE Jean-Jacques Henchoz mit Wirkung zum 1. April 2019 zum Vorstandsmitglied bestellt. Er war zuletzt bei einem großen Rückversicherer für das Schaden- und Personen-Rückversicherungsgeschäft Europa, Mittlerer Osten und Afrika verantwortlich. Jean-Jacques Henchoz wird mit Ablauf der Hauptversammlung am 8. Mai 2019 die Nachfolge von Ulrich Wallin als Vorstandsvorsitzender der Hannover Rück antreten. Ulrich Wallin tritt gleichzeitig gemäß den Unternehmensstatuten nach einer äußerst erfolgreichen Tätigkeit für die Hannover Rück in den Ruhestand.