• Prämienentwicklung in der Kraftfahrtversicherung stabil
  • Sanierung der Feuerindustrieversicherung zeigt erste Wirkung
  • Preissteigerungen bei schadenbetroffenen Naturkatastrophendeckungen
  • Steigendes Interesse an Telematik-Tarifen

Baden-Baden, 21. Oktober 2019: Die E+S Rückversicherung AG, die für das Deutschlandgeschäft zuständige Tochter der Hannover Rück, geht im kommenden Jahr von einer positiven Prämienentwicklung im deutschen Markt aus. Dafür sprechen neben Geschäftschancen in Bereichen wie Telematik oder Rechtsschutz vor allem Verbesserungen der Konditionen im Erstversicherungsgeschäft, wovon gerade die proportionale Rückversicherung profitiert.

„In Anbetracht der ohnehin angespannten technischen Ertragslage und der weiter gesunkenen Zinsen sind in vielen Segmenten höhere Rückversicherungspreise unerlässlich“, sagte Dr. Michael Pickel, Vorstandsvorsitzender der E+S Rück. „Neben schadenbetroffenen Naturkatastrophendeckungen sehen wir vor allem bei Kraftfahrt- und Feuerindustrieversicherungen weiteren Anpassungsbedarf.“

In der Kraftfahrtversicherung ist im Wesentlichen mit stabilen Durchschnittsbeiträgen und Konditionen bei proportionalen Verträgen zu rechnen. Dem stehen höhere Kosten für Ersatzteile und Reparaturen gegenüber, was sich in einer leichten Ergebnisbelastung widerspiegeln wird. Das niedrige Zinsniveau sollte jedoch im nicht-proportionalen Geschäft, insbesondere in der Kraftfahrt-Haftpflichtversicherung, zu den erforderlichen Ratenanpassungen führen.

Für den deutschen Markt der Naturkatastrophenrisiken dürfte das steigende Risikobewusstsein der Rückversicherer leichte Ratenerhöhungen herbeiführen. Stürme wie „Eberhard“ im März oder „Jörn“ im Juni unterstreichen die Bedeutung von Rückversicherung als Schutz vor Naturkatastrophen. Die E+S Rück rechnet demzufolge mit steigender Nachfrage und Preisanpassungen bei schadenbelasteten Programmen.

Auch auf der Schadenseite zeichnen sich leichte Verbesserungen ab, insbesondere in der Wohngebäudeversicherung, wo die Naturkatastrophenschäden innerhalb der Erwartungen liegen.

In der Feuerindustrieversicherung, die in der Vergangenheit größtenteils defizitär war, zeigen die Sanierungsbestrebungen der Erstversicherer erste Wirkung. Die E+S Rück rechnet demnach auch im Rückversicherungsmarkt mit insgesamt verbesserten Konditionen bei weiter angespannter Schadenlage. Es besteht weiterhin Sanierungsbedarf, sodass weitere Maßnahmen zur Ergebnisverbesserung erwartet werden.

Bei Rechtsschutzversicherungen ist erstmals ein deutlicher Trend zur Nachfrage nach Rückversicherungsdeckungen zu erkennen, der weitere Geschäftschancen eröffnet. Grund sind insbesondere Kumulschäden, die sich etwa aus dem Dieselskandal oder aus Fehlberatungen von Finanzdienstleistern ergeben können.

Um auf die steigende Nachfrage im Markt nach Telematik-Tarifen zu reagieren, bietet die E+S Rück ihren Kunden mit es|Tmatik eine Telematiklösung mit eigener Tarifierungsgrundlage an. Dazu startet ab Oktober 2019 ein Pilotprojekt, das auch eine entsprechende Telematik-App beinhaltet. Standardisierte vertragliche Rahmenbedingungen sorgen für eine einfache und kostengünstige Anwendbarkeit bei Erstversicherern.

Insgesamt geht die E+S Rück auch für 2020 von attraktiven Geschäftsopportunitäten in Deutschland aus und sieht sich auf einem guten Weg, ihren Marktanteil weiterhin auf hohem Niveau zu halten und selektiv in einigen Sparten Geschäft auszubauen.