• Konzerngewinn +13,0 %: 786,0 Mio. EUR (695,4 Mio. EUR)
  • Bruttoprämienwachstum (währungskursbereinigt): +10,0 %
  • Eigenkapitalrendite: 13,7 %
  • Nettogroßschadenlast steigt auf 436,4 Mio. EUR (242,2 Mio. EUR), aber bleibt im Budget
  • Kombinierte Schaden-/Kostenquote in der Schaden-Rückversicherung: 95,5 % (95,3 %)
  • Erfreuliches Ergebnis aus selbstverwalteten Kapitalanlagen: 931,8 Mio. EUR (836,0 Mio. EUR)
  • Kapitalanlagerendite: 3,5 %
  • Buchwert je Aktie: 64,15 EUR
  • Ausblick auf das Geschäftsjahr 2016: Konzerngewinnprognose 950 Mio. EUR

Hannover, 4. November 2015: Die Hannover Rück ist mit der Geschäftsentwicklung zum 30. September 2015 sehr zufrieden. Das bereits gute Konzernergebnis des Vorjahres konnte nochmals um 13,0 % auf nunmehr 786,0 Mio. EUR (695,4 Mio. EUR) gesteigert werden. „Dieses Ergebnis ist für uns umso erfreulicher, da uns die Rahmenbedingungen in der Rückversicherung sowie das niedrige Zinsumfeld weiterhin herausfordern“, sagte der Vorstandsvorsitzende Ulrich Wallin. „Wir sind zuversichtlich, unser ambitioniertes Gewinnziel in der Größenordnung von 950 Mio. EUR für das Gesamtjahr erreichen zu können.“

Bruttoprämie deutlich gestiegen

Basis für die Ergebnissteigerung zum 30. September 2015 war auch ein bemerkenswertes Wachstum der Prämieneinnahmen. Die gebuchte Bruttoprämie für den Hannover Rück-Konzern erhöhte sich um 20,9 % auf 12,9 Mrd. EUR (10,7 Mrd. EUR). Bei konstanten Währungskursen hätte sich immer noch ein Wachstum von 10,0 % ergeben. Damit liegt das Unternehmen über seinen Erwartungen vom Jahresanfang. Der Selbstbehalt erhöhte sich auf 87,9 % (87,0 %). Die verdiente Nettoprämie stieg um 20,8 % auf 10,8 Mrd. EUR (9,0 Mrd. EUR); währungskursbereinigt hätte der Anstieg 10,0 % betragen.

Konzernergebnis weiter gesteigert

Das operative Ergebnis (EBIT) zum 30. September 2015 fiel angesichts guter Geschäftsergebnisse in der Rückversicherung sowie deutlich gestiegener Kapitalanlageerträge mit 1.190,3 Mio. EUR (1.090,8 Mio. EUR) sehr erfreulich aus. Auch der Konzernüberschuss stieg gegenüber dem sehr guten Wert der Vergleichsperiode nochmals deutlich um 13,0 % auf 786,0 Mio. EUR (695,4 Mio. EUR). Das Ergebnis je Aktie betrug 6,52 EUR (5,77 EUR).

Schaden-Rückversicherung erneut mit sehr gutem Ergebnis

Das Angebot für Rückversicherungsdeckungen übersteigt weiterhin die Nachfrage, sodass der Druck auf die Preise und Konditionen bestehen bleibt. Gleichwohl ist in einigen Sparten bzw. Märkten ein Trend zu einem verminderten Prämienabrieb erkennbar. Dies zeigte sich auch in der Verhandlungsrunde zum 1. Juli 2015, bei der Teile des Nordamerikageschäfts, ein Großteil der landwirtschaftlichen Risiken sowie Geschäft aus Lateinamerika und Australien zur Erneuerung anstanden. Im Segment der landwirtschaftlichen Risiken konnte die Hannover Rück attraktives Neugeschäft zeichnen und auch in Nordamerika gute Ergebnisse erzielen.

Insgesamt ist die Hannover Rück mit der Prämienentwicklung in der Schaden-Rückversicherung zum 30. September 2015 sehr zufrieden. Trotz ihres disziplinierten Zeichnungsverhaltens erhöhte sich die gesamte Bruttoprämie kräftig um 20,8 % auf 7,3 Mrd. EUR (6,1 Mrd. EUR). Bei konstanten Währungskursen wäre ein Zuwachs von 9,8 % zu verzeichnen gewesen. Der Selbstbehalt ging auf 88,8 % (89,6 %) leicht zurück. Die verdiente Nettoprämie erhöhte sich um 16,9 % auf 6,0 Mrd. EUR (5,1 Mrd. EUR); währungskursbereinigt hätte sich hier ein Plus von 6,7 % ergeben.

Die Schaden-Rückversicherung ist immer noch von dem Ausbleiben marktverändernder Großschäden geprägt. Gleichwohl war im laufenden Jahr eine höhere Anzahl kleinerer Naturkatastrophen sowie insbesondere Feuer- und Transportschäden zu verzeichnen. Vor diesem Hintergrund stieg die Nettogroßschadenbelastung zum 30. September 2015 auf 436,4 Mio. EUR (242,2  Mio. EUR) merklich an; sie lag allerdings immer noch gut innerhalb des budgetierten Erwartungswerts für diesen Zeitraum. Das verbleibende Großschadenbudget für das Gesamtjahr 2015 beträgt 253,6 Mio. EUR. Größter Einzelschaden für die Hannover Rück war das verheerende Explosionsunglück im Hafen der chinesischen Stadt Tianjin im August. Hieraus resultiert nach aktuellem Kenntnisstand eine Schadenbelastung von 95,9 Mio. EUR netto. Nichtsdestotrotz blieb die Schaden-/ Kostenquote mit 95,5 % (95,3 %) weitgehend stabil und liegt gut innerhalb des Zielwerts von 96 % für das Gesamtjahr. Das versicherungstechnische Ergebnis erreichte sehr erfreuliche 251,4 Mio. EUR (225,3 Mio. EUR). Das operative Ergebnis (EBIT) zum 30. September 2015 stellte sich auf 936,3 Mio. EUR (846,8 Mio. EUR); es lag damit um 10,6 % über dem Wert der Vorjahresperiode. Das Konzernergebnis stieg um 16,1 % auf 651,0 Mio. EUR (560,8 Mio. EUR). Das Ergebnis je Aktie erreichte 5,40 EUR (4,65 EUR).

Personen-Rückversicherung mit attraktivem Wachstum

Die Personen-Rückversicherung hat sich zufriedenstellend entwickelt. Die Bruttoprämie in der Personen-Rückversicherung wuchs deutlich um 21,1 % auf 5,6 Mrd. EUR (4,6 Mrd. EUR). Währungskursbereinigt hätte der Anstieg bei 10,1 % gelegen. Die Hannover Rück erwartet auch in Zukunft weitere Wachstumschancen. Dies gilt zum einen für die entwickelten Versicherungsmärkte, wo aufsichtsrechtliche und regulatorische Änderungen die Nachfrage nach maßgeschneiderten Rückversicherungslösungen erhöhen. Ein deutliches Wachstum ist auch für die Rückversicherung von „Lifestyle“-Erstversicherungsprodukten zu erwarten. Angesichts eines erhöhten Selbstbehalts auf 86,8 % (83,7 %) stieg die verdiente Nettoprämie noch deutlicher um 26,0 % auf 4,9 Mrd. EUR (3,9 Mrd. EUR). Bei konstanten Währungskursen hätte der Anstieg immer noch 14,3 % betragen.

Das operative Ergebnis (EBIT) in der Personen-Rückversicherung zum 30. September 2015 schloss mit 246,3 Mio. EUR (233,9 Mio. EUR). Das Konzernergebnis verbesserte sich um 6,9 % auf 177,8 Mio. EUR (166,2 Mio. EUR). Das Ergebnis je Aktie erreichte 1,47 EUR (1,38 EUR).

Kapitalanlageergebnis erneut sehr positiv

Der Bestand der selbstverwalteten Kapitalanlagen wuchs zum 30. September 2015 auf nunmehr 37,7 Mrd. EUR (31. Dezember 2014: 36,2 Mrd. EUR). Dies ist vorrangig auf Effekte aus gegenüber dem Euro aufgewerteten Währungen – insbesondere dem US-Dollar – zurückzuführen. Zudem trug hierzu ein weiterhin erfreulich positiver Cashflow bei.

Die ordentlichen Kapitalanlageerträge ohne Depotzinsen lagen trotz des anhaltend niedrigen Zinsumfelds mit 912,5 Mio. EUR deutlich über dem Wert der Vergleichsperiode (791,8 Mio. EUR). Dies ist auf einen Sondereffekt aus dem Lebensrückversicherungsgeschäft, aber auch auf deutlich gestiegene Erträge aus festverzinslichen Wertpapieren und Immobilien zurückzuführen. Auch das Engagement in hochverzinslichen Investmentfonds wirkte sich sehr erfreulich aus. Das Depotzinsergebnis stieg zudem leicht auf 292,9 Mio. EUR (285,3 Mio. EUR). Abschreibungen waren lediglich in Höhe von 24,1 Mio. EUR (16,1 Mio. EUR) vorzunehmen. Der Großteil entfiel dabei auf planmäßige Abschreibungen auf direkt gehaltene Immobilien und zeigt das weiter gestiegene Engagement in dieser Anlageklasse. Das saldierte Ergebnis aus dem Abgang von Kapitalanlagen betrug zum 30. September 2015 124,2 Mio. EUR (137,4 Mio. EUR).

Das Kapitalanlageergebnis aus selbstverwalteten Anlagen stieg zum 30. September 2015 sehr erfreulich um 11,5 % auf 931,8 Mio. EUR (836,0 Mio. EUR). Die sich hieraus ergebende annualisierte Jahresrendite (ohne ModCo-Derivate und Inflation Swaps) betrug 3,5 %. Hiermit ist die Hannover Rück auf einem guten Weg ihre Zielmarke für das Gesamtjahr von 3,0 % zu übertreffen. Das Kapitalanlageergebnis inklusive Depotzinsen stieg mit 1.224,7 Mio. EUR (1.121,3 Mio. EUR) um 9,2 % an.  

Starke Eigenkapitalbasis

Das Eigenkapital der Hannover Rück zeigte sich zum 30. September 2015 trotz der Dividendenzahlung von 512,5 Mio. EUR weiterhin stark. Es stieg auf 7,7 Mrd. EUR (31. Dezember 2014: 7,6 Mrd. EUR). Die annualisierte Eigenkapitalrendite betrug gute 13,7 % (31. Dezember 2014: 14,7 %). Der Buchwert je Aktie erreichte einen Wert von 64,15 EUR (31. Dezember 2014: 62,61 EUR).

Ausblick 2015

Die Hannover Rück ist angesichts ihrer Ergebnisse für die ersten neun Monate auf einem guten Weg, ihre Jahresziele für 2015 zu erreichen. Auf Basis konstanter Währungskurse sieht das Unternehmen ein Wachstum des Bruttoprämienvolumens von 5 % bis 10 % vor. Für das Nettokonzernergebnis im Gesamtjahr 2015 geht das Unternehmen von einem Wert in der Größenordnung von 950 Mio. EUR aus. Voraussetzung ist, dass die Großschadenbelastung nicht wesentlich den Erwartungswert von 690 Mio. EUR übersteigt und es zu keinen unvorhergesehenen negativen Entwicklungen an den Kapitalmärkten kommt.

Für die bevorstehende Vertragserneuerungsrunde in der Schaden-Rückversicherung zum 1. Januar 2016 erwartet die Hannover Rück einen nachlassenden Druck auf die Preise und Konditionen. Eine steigende Nachfrage nach hochwertigem Rückversicherungsschutz in den entwickelten Märkten als Folge der anziehenden Konjunktur in den USA sollte die Marktentwicklung positiv beeinflussen. Hiervon sollten Rückversicherer mit exzellentem Rating profitieren können. Die Rückversicherungspreise sollten sich teilweise stabilisieren bzw. in einigen Sparten und Märkten auch Raum für Ratenerhöhungen zulassen.

Die Entwicklung in der Personen-Rückversicherung ist im bisherigen Jahresverlauf zwar teilweise volatil, aber insgesamt zufriedenstellend verlaufen. Die Hannover Rück erwartet für das Gesamtjahr ein gutes Wachstum der Prämieneinnahmen und ein gestiegenes Jahresergebnis.

Als Kapitalanlagerendite strebt die Hannover Rück einen Wert von 3,0 % für das Gesamtjahr an. Bei den festverzinslichen Wertpapieren legt das Unternehmen weiterhin Wert auf eine hohe Qualität und Diversifikation ihres Portefeuilles. Dabei liegt der Fokus vorrangig auf der Stabilität bei einem auskömmlichen Risiko-Ertrags-Verhältnis. Das Unternehmen prüft weiterhin auch eine Ausweitung ihres Engagements in Immobilien und Aktien.

Für die Dividende sieht die Gesellschaft unverändert eine Ausschüttungsquote von 35 % bis 40 % ihres IFRS-Konzern-Nachsteuerergebnisses vor. Diese Quote könnte sich bei einer gleichbleibend komfortablen Kapitalisierungssituation aus Kapitalmanagementgesichtspunkten erhöhen.

Ausblick 2016

Für das Geschäftsjahr 2016 rechnet die Hannover Rück währungskursbereinigt mit einer stabilen bis leicht rückläufigen Bruttoprämie. Die Kapitalanlagerendite wird bei 2,9 % und der Nettokonzerngewinn in der Größenordnung von 950 Mio. EUR erwartet. Alle Aussagen stehen wie üblich unter dem Vorbehalt einer Großschadenbelastung im Rahmen des Erwartungswerts von 825 Mio. EUR sowie keinen unvorhergesehenen negativen Kapitalmarktentwicklungen.