• Konzernergebnis +20,1 %: 279,7 Mio. EUR (233,0 Mio. EUR)
  • Bruttoprämienwachstum über den Erwartungen: währungskursbereinigt +10,3 %
  • Kapitalanlageergebnis +15,1 %: 415,7 Mio. EUR (361,2 Mio. EUR)
  • Nettogroßschäden mit 62,0 Mio. EUR unterhalb des geplanten Quartalsbudgets
  • Eigenkapitalrendite: 13,9 %
  • Kombinierte Schaden-/Kostenquote: 95,7 % (94,4 %)

Hannover, 6. Mai 2015: Für die Hannover Rück verliefen die ersten drei Monate des laufenden Jahres sehr erfreulich; der Konzern erzielte einen Quartalsgewinn in Höhe von 279,7 Mio. EUR (233,0 Mio. EUR). „Dass wir unser Ergebnis gegenüber der Vorjahresperiode nochmals um 20,1 % steigern konnten, lag insbesondere am hervorragenden Beitrag der Personen-Rückversicherung sowie einem erneut zufrieden-stellenden versicherungstechnischen Ergebnis in der Schaden-Rückversicherung. Ebenso hat auch das Kapitalanlageergebnis unsere Erwartungen voll erfüllt“, erklärte der Vorstandsvorsitzende Ulrich Wallin. Aufgrund dieses gelungenen Auftakts ist die Hannover Rück zuversichtlich, ihre Gewinnprognose in der Größenordnung von 875 Mio. EUR für das Gesamtjahr 2015 zu erreichen.

Bruttoprämie steigt deutlich

Die gebuchte Bruttoprämie für den Hannover Rück-Konzern erhöhte sich zum 31. März 2015 um 21,4 % auf 4,4 Mrd. EUR (3,6 Mrd. EUR). Das Wachstum lag damit über den Erwartungen. Bei konstanten Währungskursen wäre die Bruttoprämie um 10,3 % gestiegen. Der Selbstbehalt erhöhte sich gegenüber dem Vergleichszeitraum leicht auf 88,6 % (88,4 %). Die verdiente Nettoprämie wuchs um 17,8 % und stellte sich auf 3,4 Mrd. EUR (2,9 Mrd. EUR); währungskurs-bereinigt hätte das Wachstum 6,9 % betragen.

Erfreulicher Quartalsgewinn der Hannover Rück

Das operative Ergebnis (EBIT) zum 31. März 2015 konnte mit 429,0 Mio. EUR (349,6 Mio. EUR) den guten Vorjahreswert noch einmal erheblich übertreffen. Zu der erfreulichen Steigerung von 22,7 % hat insbesondere das deutlich verbesserte Ergebnis in der Personen-Rückversicherung beigetragen. Somit fiel der Konzernüberschuss mit 279,7 Mio. EUR (233,0 Mio. EUR) sehr zufriedenstellend aus. Das Ergebnis je Aktie stieg auf 2,32 EUR (1,93 EUR).

Schaden-Rückversicherung mit gutem Geschäftsverlauf

Die weltweite Schaden-Rückversicherung ist weiterhin geprägt durch einen intensiven Wettbewerb; dies zeigte sich auch in der Vertragserneuerungsrunde zum 1. Januar 2015. Die Hannover Rück hält vor diesem Hintergrund an ihrer ertragsorientierten Zeichnungspolitik diszipliniert fest.

Dennoch stieg die gesamte Bruttoprämie für die Schaden-Rückversicherung zum 31. März 2015 auf 2,6 Mrd. EUR (2,1 Mrd. EUR) und lag damit deutlich über den Erwartungen. Sowohl der starke US-Dollar als auch Geschäftsopportunitäten mit attraktiven, großvolumigen Verträgen haben das Wachstum befördert. Hinzu kam ein einmaliger Sondereffekt in Höhe von 93 Mio. EUR im fakultativen Rückversicherungsgeschäft, der sich aus einer zeitnäheren Buchung der Prämien ergab. Bei konstanten Währungskursen hätte der Zuwachs der gezeichneten Bruttoprämie bei 13,0 % gelegen. Unter Herausrechnung des Sondereffekts stieg die Bruttoprämie währungskursbereinigt immer noch um 8 %. Der Selbstbehalt reduzierte sich auf 88,9 % (91,2 %), sodass die verdiente Nettoprämie währungskursbereinigt mit 4,9 % weniger stark auf 1,9 Mrd. EUR (1,6 Mrd. EUR) anstieg.

Wie schon im Vergleichszeitraum lag der Großschadenaufwand für die Hannover Rück unterhalb des kalkulierten Quartalsbudgets. Neben Sturm „Niklas“ und einem Wintersturm in den USA war mit dem Absturz eines deutschen Passagierflugzeugs über den französischen Alpen abermals ein tragisches Ereignis in der zivilen Luftfahrt zu beklagen. Diese Ereignisse summierten sich insgesamt für die Hannover Rück auf 62,0 Mio. EUR netto (30,6 Mio. EUR). Das nicht aufgebrauchte Großschadenbudget für das 1. Quartal wurde aufgrund der konservativen Reservierungspolitik des Unternehmens weitgehend in die Schadenreserven eingestellt. Das versicherungstechnische Ergebnis schloss mit 76,6 Mio. EUR (87,6 Mio. EUR). Die kombinierte Schaden-/Kostenquote fiel mit 95,7 % (94,4 %) besser aus als der angestrebte Zielwert.

Angesichts des leichten Ergebnisrückgangs in der Versicherungstechnik sowie geringerer Realisierungen reduzierte sich zum 31. März 2015 das operative Ergebnis (EBIT) in der Schaden-Rückversicherung auf 255,2 Mio. EUR (280,5 Mio. EUR). Der Konzernüberschuss erreichte 171,4 Mio. EUR (197,9 Mio. EUR). Das Ergebnis je Aktie betrug 1,42 EUR (1,64 EUR).

Personen-Rückversicherung mit verbessertem Ergebnis

Für die Hannover Rück verlief das 1. Quartal 2015 in der Personen-Rückversicherung außerordentlich positiv. Trotz der Herausforderungen, denen sich auch dieses Geschäftsfeld aktuell gegenüber sieht, konnten die Erwartungen zur Ergebnis-entwicklung und auch zum Wachstum erfüllt werden.

Entsprechend stieg zum 31. März 2015 die gebuchte Bruttoprämie um 17,6 % auf 1,8 Mrd. EUR (1,5 Mrd. EUR). Bei konstanten Wechselkursen hätte sich ein Wachstum von 6,5 % ergeben. Angesichts eines erhöhten Selbstbehalts kletterte die verdiente Nettoprämie noch deutlicher um 21,0 % auf 1,5 Mrd. EUR (1,3 Mrd. EUR); währungskursbereinigt entspricht dies einem Wachstum von immer noch 9,4 %.

Das Ergebnis in der Personen-Rückversicherung wurde neben einem verbesserten versicherungstechnischen Verlauf im 1. Quartal 2015 auch durch einen Sondereffekt positiv beeinflusst. Aufgrund eines von Kundenseite initiierten Rückzugs aus einer US-amerikanischen Einzeltransaktion wurde eine Gebühr fällig, die die ordentlichen Kapital-anlageerträge der Hannover Rück mit rund 40 Mio. EUR positiv beeinflusst hat. Das operative Ergebnis (EBIT) hat sich zum 31. März 2015 gegenüber der Vorperiode mehr als verdoppelt und schloss mit 173,3 Mio. EUR (65,6 Mio. EUR). Der signifikante Ergebnisanstieg zeigt auch, dass die eingeleiteten Maßnahmen zur Verbesserung der Profitabilität im australischen Invaliditätsgeschäft und zum Teil auch im US-amerikanischen Mortalitätsgeschäft wirksam sind. Das Konzernergebnis erreichte den erfreulichen Wert von 127,5 Mio. EUR (43,4 Mio. EUR); das Ergebnis je Aktie lag bei 1,06 EUR (0,36 EUR).

Sehr zufriedenstellendes Kapitalanlageergebnis

Das Kapitalanlageumfeld zeigte sich aufgrund des weiterhin niedrigen Zinsniveaus und relativ geringer Risikoaufschläge bei Unternehmensanleihen auch im Berichtszeitraum wieder herausfordernd.

Der Bestand an selbstverwalteten Kapitalanlagen erhöhte sich in den ersten drei Monaten des Jahres kräftig auf nunmehr 39,7 Mrd. EUR (31. Dezember 2014: 36,2 Mrd. EUR). Vorrangig ist dies auf Effekte aus den gegenüber dem Euro aufgewerteten Währungen – insbesondere dem US-Dollar – zurückzuführen, aber auch auf gestiegene Bewertungsreserven infolge weiter rückläufiger Zinsniveaus. Hinzu kam ein erneut sehr positiver operativer Cashflow. Aufgrund stark gestiegener Erträge aus festverzinslichen Wertpapieren und Immobilien sowie des Sondereffekts aus der Personen-Rückversicherung schlossen die ordentlichen Kapitalanlageerträge ohne Depotzinsen mit 312,2 Mio. EUR (241,4 Mio. EUR) deutlich über dem Vorjahresniveau. Auch das Depotzinsergebnis stieg auf 99,0 Mio. EUR (88,6 Mio. EUR) an.

Die realisierten Gewinne betrugen 45,0 Mio. EUR (54,1 Mio. EUR) und sind im Wesentlichen auf Umschichtungen im Zuge der regelmäßigen Portefeuillepflege zurückzuführen. Die Zeitwertveränderungen der erfolgswirksam bewerteten Finanz-instrumente – hier sind die sogenannten ModCo-Derivate und Inflation Swaps enthalten – betrugen im 1. Quartal 2015 -10,6 Mio. EUR (7,4 Mio. EUR). Abschreibungen fielen in der Berichtsperiode in Höhe von lediglich 8,2 Mio. EUR (5,5 Mio. EUR) an.

Das Kapitalanlageergebnis aus selbstverwalteten Anlagen stieg zum 31. März 2015 sehr erfreulich um 16,2 % auf 316,6 Mio. EUR (272,5 Mio. EUR). Die sich hieraus ergebende annualisierte Jahresrendite (exklusive der Effekte aus Modco-Derivaten und Inflation Swaps) betrug 3,5 % und lag somit über der Zielmarke für das Gesamtjahr von 3,0 %. Das Kapitalanlageergebnis inklusive Depotzinsen schloss mit 415,7 Mio. EUR (361,2 Mio. EUR) über dem Niveau des Vergleichsquartals.

Eigenkapital wächst weiter sehr stark

Das Eigenkapital der Hannover Rück erhöhte sich aufgrund des guten Ergebnisses sowie positiver Währungskurseffekte und deutlich gestiegener Bewertungsreserven kräftig um 12,9 % auf 8,5 Mrd. EUR (31. Dezember 2014: 7,6 Mrd. EUR). Dennoch blieb die annualisierte Eigenkapitalrendite mit 13,9 % (31. Dezember 2014: 14,7 %) auf einem immer noch sehr guten Niveau. „Trotz des Dividendenvorschlags von 4,25 Euro inklusive einer Sonderdividende von 1,25 Euro ist aus heutiger Sicht davon auszugehen, dass das Eigenkapital im Jahr 2015 weiter ansteigen wird. Um auch weiterhin eine attraktive Eigenkapitalrendite zu erzielen, ist es daher erforderlich das Ertragsniveau der Gesellschaft hochzuhalten. Dies ist uns im ersten Quartal 2015 gelungen“, betonte Wallin. Der Buchwert je Aktie erreichte eine neue Bestmarke von 70,68 EUR (31. Dezember 2014: 62,61 EUR).

Ausblick für 2015

Mit den vorliegenden Ergebnissen zum 31. März 2015 hat die Hannover Rück einen ersten Schritt für die Erreichung ihrer Jahresziele getan. Auf Basis konstanter Währungskurse geht das Unternehmen von einer steigenden Bruttoprämie sowie einem Nachsteuergewinn in der Größenordnung von 875 Mio. EUR für das Gesamtjahr 2015 aus. Voraussetzung ist, dass die Großschadenbelastung nicht wesentlich den Erwartungswert von 690 Mio. EUR übersteigt und es zu keinen unvorhergesehenen negativen Entwicklungen an den Kapitalmärkten kommt.

Dass die Rahmenbedingungen in der Schaden-Rückversicherung weiterhin herausfordernd sind, zeigten auch die Vertragsverlängerungen zum 1. April 2015, bei denen traditionell das Geschäft in Japan, aber auch in geringerem Umfang Verträge in Korea, Australien, Neuseeland sowie Teile des US-Sach-Katastrophengeschäfts erneuert wurden. Insgesamt ist die Hannover Rück mit den Ergebnissen zufrieden.

Das japanische Geschäft der Hannover Rück verzeichnete ein leichtes Prämienwachstum. Seine gute Marktposition konnte das Unternehmen aufgrund seiner langfristigen Zedentenbeziehungen erfolgreich halten. Zwar nahm erwartungsgemäß der Druck auf die Raten für japanische Naturkatastrophendeckungen zu, jedoch zeigten sie sich noch risikoangemessen. In der Allgemeinen Unfallversicherung sowie im Segment der Sachdeckungen pro Risiko waren nur leichte Preisrückgänge zu verzeichnen; im Haftpflichtbereich dagegen konnten weitere Erhöhungen erzielt werden. In Korea waren die Marktbedingungen abermals schwierig, sodass die Hannover Rück hier ihr Portefeuille weiter konsolidiert hat. Die Raten für das US-Sach-Katastrophengeschäft verzeichneten erwartungsgemäß mit 5 % bis 10 % einen erneuten Abrieb; eine weitere Aufweichung der Konditionen gab es jedoch nicht. Da die Gesellschaft mehr Geschäft mit einigen größeren Kunden gezeichnet hat, stieg das Prämienvolumen in den USA an.

Die Hannover Rück sieht aufgrund der positiven Entwicklung im 1. Quartal in der Schaden-Rückversicherung weiter verbesserte Wachstumschancen. Hier sind besonders die asiatisch-pazifischen Märkte, Nordamerika, das Transportgeschäft sowie auch die fakultative und strukturierte Rückversicherung zu nennen.

Für die Personen-Rückversicherung erwartet das Unternehmen eine nochmals gestärkte Geschäftsentwicklung. Wachstum sollte sich hier insbesondere in den Schwellenländern zeigen, sowie aufgrund der Einführung von Solvency II und im Bereich der Langlebigkeitsrisiken.

Als Kapitalanlagerendite strebt die Hannover Rück unverändert für das Gesamtjahr einen Wert von 3,0 % an. Bezüglich der Verteilung seiner Kapitalanlagen auf die einzelnen Anlageklassen plant das Unternehmen derzeit keine nennenswerten Veränderungen.

Für die Dividende sieht die Gesellschaft unverändert eine Ausschüttungsquote von 35 % bis 40 % ihres IFRS-Konzern-Nachsteuerergebnisses vor. Diese Quote könnte sich bei einer gleichbleibend komfortablen Kapitalisierungssituation aus Kapitalmanagement­gesichtspunkten erhöhen.