• Konzernergebnis um 10,1 % auf 985,6 Mio. EUR (895,5 Mio. EUR) gesteigert
  • Erhöhung Dividendenvorschlag für 2014: 3,00 EUR je Aktie zzgl. Sonderdividende von 1,25 EUR je Aktie
  • Buchwert je Aktie: 62,61 EUR (48,83 EUR)
  • Eigenkapitalrendite: 14,7 % (15,0 %)
  • Kombinierte Schaden-/Kostenquote: 94,7 % (94,9 %)
  • Währungskursbereinigtes Bruttoprämienwachstum: + 2,8 %
  • Großschadenbelastung mit 425,7 Mio. EUR deutlich geringer als Erwartungswert

Hannover, 10. März 2015:

Die Hannover Rück hat für das Geschäftsjahr 2014 mit 985,6 Mio. EUR das Rekordergebnis des Vorjahres und ihr Jahresgewinnziel von rund 850 Mio. EUR deutlich übertroffen. „Grundlage für das erfolgreiche Geschäftsjahr war das um 25 Prozent gestiegene Nettoergebnis in der Personen-Rückversicherung und das weiterhin gute versicherungstechnische Ergebnis in der Schaden-Rückversicherung. Zudem ist es uns gelungen, trotz des schwierigen Marktumfelds unsere Kapitalanlageerträge leicht zu erhöhen“, erklärte der Vorstandsvorsitzende Ulrich Wallin.

An dieser erfreulichen Geschäftsentwicklung sollen auch die Aktionäre der Hannover Rück teilhaben. Vorstand und Aufsichtsrat werden deshalb der Hauptversammlung vorschlagen, für 2014 eine Dividende von insgesamt 4,25 EUR je Aktie (3,00 EUR je Aktie) zu zahlen: Die Auszahlung setzt sich aus einer Dividende in Höhe von 3,00 EUR je Aktie zuzüglich einer Sonderdividende von 1,25 EUR je Aktie zusammen. „Hiermit tragen wir der Tatsache Rechnung, dass die Kapitalisierung der Hannover Rück mittlerweile deutlich oberhalb ihres Kapitalbedarfs liegt. Insofern ist die Sonderdividende als Kapitalmaßnahme zu verstehen“, betonte Wallin. Die Ausschüttungsquote liegt mit 52 % des IFRS-Konzernergebnisses oberhalb der strategischen Zielquote von 35 % bis 40 %.

2014 bestes Geschäftsjahr in der Unternehmensgeschichte

Mit der Geschäftsentwicklung für 2014 ist die Hannover Rück außerordentlich zufrieden. Obwohl die Rahmenbedingungen für Rückversicherer im Berichtsjahr noch einmal herausfordernder waren, konnte das Unternehmen ein Bruttoprämienwachstum von 2,9 % auf 14,4 Mrd. EUR (14,0 Mrd. EUR) erzielen; währungskursbereinigt hätte das Wachstum bei 2,8 % gelegen. Der Selbstbehalt ging auf 87,6 % (89,0 %) zurück. Die verdiente Nettoprämie erhöhte sich auf 12,4 Mrd. EUR (12,2 Mrd. EUR); bei unveränderten Währungskursen hätte es ein Wachstum von 1,5 % gegeben.

Das operative Ergebnis (EBIT) des Hannover Rück-Konzerns stieg gegenüber dem sehr guten Vorjahr noch einmal deutlich um 19,3 % auf 1,5 Mrd. EUR (1,2 Mrd. EUR). Beide Geschäftsfelder, die Schaden- und Personen-Rückversicherung, wie auch das Kapitalanlageergebnis haben zu dem guten Wert beigetragen. Der Konzernüberschuss stieg um 10,1 % auf 985,6 Mio. EUR (895,5 Mio. EUR). Dies ist der höchste Wert in der Geschichte des Unternehmens. Das Ergebnis je Aktie betrug 8,17 EUR (7,43 EUR).

Schaden-Rückversicherung erneut mit Ergebnissteigerung

In der weltweiten Schaden-Rückversicherung führten die zum Teil erheblichen Überkapazitäten in vielen Märkten zu weiteren Ratenreduzierungen. Die Hannover Rück begegnet den schwierigen Marktverhältnissen auch weiterhin mit einer ertragsorientierten, selektiven Zeichnungspolitik. So wurden 2014 Anteilsrückgänge, etwa in Europa oder beim Katastrophengeschäft, durch attraktiveres Neugeschäft vor allem aus dem asiatisch-pazifischen Raum ausgeglichen. Das Bruttoprämienvolumen in der Schaden-Rückversicherung stieg leicht um 1,1 %, beziehungsweise währungskursbereinigt um 1,2 %, auf 7,9 Mrd. EUR (7,8 Mrd. EUR). Der Selbstbehalt erhöhte sich auf 90,6 % (89,9 %). Die verdiente Nettoprämie wuchs auf 7,0 Mrd. EUR (6,9 Mrd. EUR) an. Bei konstanten Währungskursen hätte das Wachstum 2,1 % betragen.

Wie im Vorjahr blieb die Großschadenbelastung für die Hannover Rück deutlich unterhalb der Erwartung. Dies lag am Ausbleiben großer Naturkatastrophen und insbesondere an einer ruhigen Hurrikansaison. Von einer außergewöhnlichen Häufung an Schäden war jedoch die Luftfahrtsparte betroffen. Zudem sorgte Sturm „Ela“ in Westeuropa für hohe Belastungen. Diese und weitere Großschäden führten für die Hannover Rück insgesamt zu einer Nettobelastung von 425,7 Mio. EUR (577,6 Mio. EUR). Mit 94,7 % (94,9 %) konnte die kombinierte Schaden-/Kostenquote gegenüber dem Vorjahr noch einmal verbessert werden. Vor diesem Hintergrund und auch dank eines gestiegenen Kapitalanlageergebnisses in der Schaden-Rückversicherung erhöhte sich das operative Ergebnis (EBIT) um 12,2 % auf 1,2 Mrd. EUR. Das Konzernergebnis stieg mit 2,7 % weniger stark angesichts des Wegfalls eines positiven Steuereffekts im Vorjahr auf 829,1 Mio. EUR (807,7 Mio. EUR). Dennoch erreichte es eine neue Bestmarke. Das Ergebnis je Aktie betrug 6,88 EUR (6,70 EUR).

Positive Entwicklung in der Personen-Rückversicherung

Die Geschäftsentwicklung für die Personen-Rückversicherung im Jahr 2014 verlief erfreulich. Zwar war das internationale Marktumfeld durch die anhaltende Niedrigzinsphase schwierig, jedoch konnte die Hannover Rück aufgrund ihrer partnerschaftlichen Beziehungen und der weltweiten Präsenz ausreichende Möglichkeiten für ein nachhaltiges Wachstum wahrnehmen, so zum Beispiel im Bereich der Langlebigkeitsrisiken. Ferner hat das Unternehmen sein Geschäft in China, Australien und in den USA ausgebaut. Demgemäß stieg die Bruttoprämie um 5,1 % auf 6,5 Mrd. EUR (6,1 Mrd. EUR). Bereinigt um Währungskurseffekte hätte das Wachstum bei 4,9 % gelegen. Die verdiente Nettoprämie erhöhte sich um 1,0 % auf 5,4 Mrd. EUR (5,4 Mrd. EUR); währungskursadjustiert hätte das Wachstum 0,7 % betragen.

Stärker als die Prämie stieg das operative Ergebnis (EBIT) in der Personen-Rückversicherung. Es legte deutlich um 75,3 % auf 263,8 Mio. EUR (150,5 Mio. EUR) zu. Die Ergebniserhöhung gegenüber dem Vorjahr, welches von Belastungen im australischen Invaliditätsgeschäft und zum Teil auch im US-amerikanischen Mortalitätsgeschäft geprägt war, zeigt die Wirksamkeit der eingeleiteten Maßnahmen zur Verbesserung der Profitabilität. Das Konzernergebnis in der Personen-Rückversicherung erreichte 205,0 Mio. EUR (164,2 Mio. EUR). Das Ergebnis je Aktie betrug 1,70 EUR (1,36 EUR).

Sehr zufriedenstellendes Kapitalanlageergebnis

Mit der Entwicklung der Kapitalanlagen ist die Hannover Rück angesichts des Niedrigzinsniveaus sehr zufrieden: Die Kapitalanlagerendite für die selbstverwalteten Anlagen (ohne ModCo-Derivate und Inflation Swaps) lag mit 3,3 % leicht über dem Zielwert von 3,2 %. Der Bestand an selbstverwalteten Kapitalanlagen erhöhte sich zum Jahresende 2014 deutlich auf einen Wert von 36,2 Mrd. EUR (31,9 Mrd. EUR). Dieser Anstieg resultierte aus einem weiterhin sehr positiven operativen Kapitalfluss, dem substanziellen Anstieg der stillen Reserven – insbesondere der festverzinslichen Wertpapiere – sowie aus Währungskurseffekten.

Trotz des weiterhin niedrigen Zinsniveaus haben sich die ordentlichen Kapitalanlageerträge ohne Depotzinsen um 2,6 % auf 1,1 Mrd. EUR (1,0 Mrd. EUR) verbessert. Die Depotzinserträge stiegen gegenüber dem Vergleichszeitraum auf 376,1 Mio. EUR (357,3 Mio. EUR). Die realisierten Gewinne fielen mit 182,5 Mio. EUR (144,2 Mio. EUR) aufgrund von Portfolioumschichtungen zwangsläufig höher aus als im Vorjahr. Gründe dafür sind die Rückzahlung einer 2004 begebenen Anleihe, die Bilanzwährungsänderung zweier Tochtergesellschaften sowie Realisierungsmöglichkeiten im Immobilienbereich. Die Zeitwertveränderungen der erfolgswirksam bewerteten Bestände betrugen insgesamt -33,3 Mio. EUR (-27,1 Mio. EUR). Abschreibungen waren lediglich in Höhe von 27,7 Mio. EUR (19,4 Mio. EUR) vorzunehmen. Der Anstieg gegenüber dem Vorjahr ist im Wesentlichen auf planmäßige Abschreibungen, die das gestiegene Engagement der Hannover Rück im Immobilienbereich widerspiegeln, zurückzuführen.

Insgesamt erhöhte sich zum 31. Dezember 2014 das Ergebnis aus selbstverwalteten Kapitalanlagen um 3,9 % auf 1,1 Mrd. EUR (1,1 Mrd. EUR). Das Kapitalanlageergebnis inklusive Depotzinsen schloss mit einem Plus von 4,3 % auf 1,5 Mrd. EUR, nach 1,4 Mrd. EUR im Vorjahr.

Eigenkapital nochmals gestärkt

Das Eigenkapital der Hannover Rück entwickelte sich weiter sehr positiv. Es betrug zum 31. Dezember 2014 7,6 Mrd. EUR (5,9 Mrd. EUR). Ausschlaggebend hierfür waren eine substanzielle Erhöhung der Gewinnrücklagen aufgrund des guten Ergebnisses sowie die um mehr als eine Milliarde Euro gestiegenen Bewertungsreserven. Trotz des deutlichen Eigenkapitalanstiegs blieb die Eigenkapitalrendite mit 14,7 % (15,0 %) nahezu auf Vorjahresniveau. Das gesamte haftende Kapital (einschließlich der Anteile anderer Gesellschafter und Hybridkapital) stellte sich auf 10,2 Mrd. EUR (8,8 Mrd. EUR). Der Buchwert je Aktie erreichte 62,61 EUR (48,83 EUR) und überstieg damit erstmals die 60-Euro-Marke.

Ausblick für 2015

Die Rahmenbedingungen dürften im laufenden Geschäftsjahr unverändert herausfordernd bleiben. Die Hannover Rück geht davon aus, dass sich an der hohen Wettbewerbsintensität in der Schaden-Rückversicherung wie auch an dem niedrigen Zinsniveau wenig ändern wird. „Unsere gute Marktposition als breit diversifizierter Rückversicherer, unsere ausgezeichnete Finanzstärke wie auch die im Vergleich zu unseren Wettbewerbern geringe Verwaltungskostenquote sollten es uns dennoch ermöglichen, auch im Jahr 2015 ein gutes Ergebnis zu erzielen“, sagte Wallin.

Für ihr Nettokonzernergebnis geht die Hannover Rück unverändert von einem Wert in der Größenordnung von 875 Mio. EUR aus. Prämisse hierfür ist, dass die Großschadenbelastung nicht wesentlich den Erwartungswert von 690 Mio. EUR übersteigt und es zu keinen außergewöhnlich negativen Entwicklungen an den Kapitalmärkten kommt.

Das Unternehmen erwartet für sein Gesamtgeschäft im Jahr 2015 – währungskursbereinigt – ein stabiles bzw. ein im niedrigen einstelligen Prozentbereich wachsendes Bruttoprämienvolumen.

Angesichts des erwarteten positiven Cashflows sollten die Bestände der Kapitalanlagen – stabile Währungskurse unterstellt – weiter wachsen. Als Kapitalanlagerendite strebt das Unternehmen 3,0 % an.

Als Ausschüttungsquote für die Dividende des laufenden Geschäftsjahres sieht die Hannover Rück 35 % bis 40 % ihres IFRS-Konzernergebnisses vor. Diese Quote könnte sich bei einer unverändert komfortablen Kapitalisierungssituation aus Kapitalmanagementgesichtspunkten erhöhen.