Die Hannover Rück hat Einigung über den Verkauf aller operativen Gesellschaften ihrer amerikanischen Tochtergesellschaft Clarendon Insurance Group, Inc., New York, an die bermudische Enstar Group Ltd., Hamilton, erzielt.

Hannover, 22. Dezember 2010:

Die Hannover Rück hat Einigung über den Verkauf aller operativen Gesellschaften ihrer amerikanischen Tochter­gesellschaft Clarendon Insurance Group, Inc., New York, an die bermudische Enstar Group Ltd., Hamilton, erzielt. Der Kaufpreis beträgt rund 200 Mio. USD. Dies entspricht ca. 80 % des Eigenkapitals der Clarendon nach lokaler Rechnungslegung.

Der Verkauf der Clarendon bietet beiden Vertrags­partnern deutliche Vorteile: Die Transaktion entlastet die Bilanz der Hannover Rück und setzt liquide Mittel frei. Zudem verringert der Verkauf die Rückver­sicherungsforderungen aus Rück­stellungen für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle (Reinsurance Recoverables). Die Enstar Group, ein Spezialist für die Abwicklung von Versicherungs- und Rückversicherungs­gesellschaften, hat wiederum die Möglichkeit, dieses Portefeuille durch Skaleneffekte profitabel abzuwickeln.

„Mit dem Verkauf der Clarendon trennen wir uns von einer Tochtergesellschaft, die sich seit 2005 im Run-Off befindet und setzen damit Mittel frei, die wir für die weitere Entwicklung unseres Kerngeschäfts nutzen werden”, erklärte der Vorstands­vorsitzende Ulrich Wallin. Die Hannover Rück hatte sich 2006 durch den Verkauf der Praetorian bereits von ihrem aktiven US-amerikanischen Erstversicherungs­geschäft getrennt und damals einen Kaufpreis von 800 Mio. USD erzielt.

Durch den Verkauf der Clarendon entlastet sich Hannover Rück insbesondere auch von den operationalen Risiken, die mit der Abwicklung eines US-amerikanischen Erstversicherers verbunden sind und zudem von erheblichen Verwaltungs­kosten, die in den Folgejahren angefallen wären. Aus diesen zukünftigen Einsparungen erklärt sich der Abschlag auf den Buchwert der Gesellschaft. Der Verkauf der Clarendon führt insbesondere auch aus diesem Grund zu einer Belastung des Ergebnisses im laufenden Jahr – voraussichtlich in der Höhe eines mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Betrages. Gleichwohl geht das Unternehmen davon aus, dass dies aus dem Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit kompensiert werden kann.

Für das Konzernergebnis geht die Hannover Rück für 2010 unverändert von einem Nachsteuergewinn von mehr als 700 Mio. EUR aus.

Die Transaktion bedarf noch der Zustimmung der zuständigen Behörden. Mit dem Vollzug wird im zweiten Quartal 2011 gerechnet.

J.P. Morgan Securities agierte bei dieser Transaktion als exklusiver Finanzberater für die Hannover Rück.