• Hohe Zeichnungsdisziplin führt zu einem tendenziell härter werdenden Markt in der Schaden-Rückversicherung
  • Deutliche Preiserhöhungen, insbesondere im Sach-Katastrophengeschäft angesichts hoher Schadenbelastungen im Jahr 2011
  • Kein weiterer Ratenabrieb im Haftpflichtgeschäft

Hannover, 1. Februar 2012:

Die Hannover Rück zeigt sich zufrieden mit den Ergebnissen der Vertragserneuerungen in der Schaden-Rückversicherung zum 1. Januar 2012. „Wir haben im Durchschnitt bessere Konditionen und Raten erzielen können als im vergangen Jahr. In Segmenten, die von Naturkatastrophen betroffen waren, waren die Preiserhöhungen erwartungsgemäß besonders deutlich. Gleichwohl lässt sich für die gesamte Schaden-Rückversicherung noch nicht von einem harten Markt sprechen”, erklärte der Vorstandsvorsitzende Ulrich Wallin.

Vom gesamten Vorjahres-Prämienvolumen in der Schaden-Rückversicherung (ohne fakultatives Geschäft und strukturierte Rückversicherung) in Höhe von 5.485 Mio. EUR standen zum 1. Januar 2012 knapp zwei Drittel der Verträge mit einem Volumen von insgesamt 3.477 Mio. EUR (63 %) zur Erneuerung an. Hiervon wurden Verträge im Umfang von 3.130 Mio. EUR verlängert, Verträge über 347 Mio. EUR hingegen gekündigt bzw. in veränderter Form erneuert. Inklusive der Zuwächse von 563 Mio. EUR aus neuen oder veränderten Verträgen und dank verbesserter Preise ergibt sich damit ein erneuertes Prämienvolumen von 3.693 Mio. EUR. Dies entspricht einem Zuwachs von 6 %.

Die Vertragserneuerungen zeigten abermals, dass die Finanzstärke eines Rückversicherers für Zedenten eine unverändert große Bedeutung hat. Ein sehr gutes Rating ist für einen Rückversicherer die Voraussetzung, um das gesamte Geschäftsspektrum angeboten und zugeteilt zu bekommen. Die Hannover Rück ist mit ihren hervorragenden Ratings („AA-” von Standard & Poor's, Ausblick „stabil” und „A” von A.M. Best, Ausblick „positiv”) einer der Rückversicherer, die diese Bedingung erfüllen.

Die Erneuerungsrunde für das Geschäft in Deutschland verlief besser als erwartet. Sehr erfreulich entwickelte sich die Situation in der Kraftfahrtversicherung; hier ist die andauernde Prämienerosion zum Ende gekommen. Die Hagelereignisse im August und September 2011 sowie Schäden aus den Vorjahren trugen dazu bei, dass sich die Prämien im Kaskobereich erhöhten. Das gesamte Prämienvolumen für das Deutschlandgeschäft erhöhte sich auch aufgrund einer größeren Kundenbasis um 3 %.

In Nordamerika verlief die Vertragserneuerung insgesamt zufriedenstellend; nicht ganz 50 % des Geschäfts standen hier zur Erneuerung an. Im US-Sachgeschäft konnten überwiegend Ratenerhöhungen durchgesetzt werden. Für schadenbetroffene Programme waren Preissteigerungen bis zu 30 % möglich. Im US-Haftpflichtbereich wurde der Ratenabrieb gestoppt. Besonders erfreulich war die Situation in Kanada, wo insgesamt substanzielle Ratenerhöhungen erzielt werden konnten. Für das gesamte Nordamerikageschäft stieg das Prämienvolumen zum 1. Januar 2012 um rund 7 %.

Die Vertragserneuerungen im Transportgeschäft verliefen zufriedenstellend; die Raten blieben im Wesentlichen stabil. Im Offshore-Energy-Bereich konnte die Hannover Rück Ratensteigerungen verzeichnen; bei schadenbelasteten Programmen fielen diese sogar deutlich aus. Das Unternehmen konnte das Prämienvolumen in der Vertragserneuerungsrunde um 12 % steigern. Aufgrund guter versicherungstechnischer Ergebnisse in der Luftfahrtrückversicherung in den vergangenen Jahren kam es sowohl in der Erst- als auch Rückversicherung zu einem Ratenabrieb. Gleichwohl ist das Geschäft immer noch attraktiv, sodass das Unternehmen sein Prämienvolumen ausgebaut hat. Mit den Ergebnissen in der Kredit- und Kautionsrückversicherung – hier wurden rund 75 % des Portefeuilles erneuert – ist die Hannover Rück zufrieden. Angesichts erfreulicher Schadenquoten in den vergangenen Jahren gingen hier die Raten leicht zurück. Aufgrund erhöhter Anteile bei unseren Hauptkunden stieg das Prämienvolumen an.

Im globalen Rückversicherungsgeschäft zeigte sich ein gemischtes Bild. Insgesamt stieg das Volumen um 8 %. In den entwickelten Märkten blieb das Portefeuille überwiegend stabil während sich in Asien und dem Mittleren Osten weiteres deutliches Wachstum zeigte. Die deutlichsten Veränderungen waren im Sach-Katastrophengeschäft zu verzeichnen. In Anbetracht der substanziellen Schadenbelastungen aus Naturkatastrophen im Vorjahr verbesserten sich die Preise für Rückversicherungsdeckungen deutlich. In Australien beispielsweise stiegen die Preise um durchschnittlich 60 %; in den USA erhöhten sie sich im unteren zweistelligen Bereich. Bei dem Erneuerungstermin zum 1. April 2012 in Japan sowie bei den Erneuerungen in Neuseeland erwartet die Hannover Rück weitere substanzielle Ratensteigerungen.

Ausblick für 2012

Angesichts der guten Ergebnisse der Vertragserneuerung zum 1. Januar 2012 und vor dem Hintergrund eines sich leicht verhärtenden Marktes rechnet die Hannover Rück mit einem guten Geschäftsjahr in der Schaden-Rückversicherung. „Wir erwarten auch für die unterjährigen Vertragserneuerungen im Jahr 2012 – in denen gut ein Drittel unseres Schaden-Rückversicherungsgeschäfts erneuert werden – weitere Ratensteigerungen. Insgesamt sollten wir weiter profitabel wachsen”, erklärte Wallin.

Anfallende Großschäden hat die Hannover Rück für das laufende Geschäftsjahr mit 560 Mio. EUR budgetiert. Im vergangenen Jahr betrug dieses 530 Mio. EUR. Diese Erhöhung berücksichtigt u.a. das gestiegene Prämienvolumen in der Schaden-Rückversicherung, aber auch den Anstieg der versicherten Werte.