• Bruttoprämie: + 14,0 % auf 6,9 Mrd. EUR
  • Deutliche Verbesserung in der Schaden- und Personen-Rückversicherung
  • Netto-Großschadenbelastung mit 132,4 Mio. EUR deutlich unter Erwartungswert
  • Sehr gutes Kapitalanlageergebnis von 709,5 Mio. EUR (Vj: 672,8 Mio. EUR)
  • Operatives Ergebnis (EBIT): 597,2 Mio. EUR (248,9 Mio. EUR)
  • Sehr gutes Konzernergebnis: +85,5 % auf 405,3 Mio. EUR (218,5 Mio. EUR)
  • Ergebnis je Aktie: 3,36 EUR (1,81 EUR)
  • Buchwert je Aktie: + 10,1 % auf 45,37 EUR
  • Eigenkapitalrendite: 15,5 % (9,9 %)

Hannover, 10. August 2012:

Die Hannover Rück zeigt sich mit ihren Ergebnissen zum 30. Juni 2012 sehr zufrieden. „Das 1. Halbjahr ist für uns insgesamt erfreulich verlaufen,” betonte der Vorstandsvorsitzende Ulrich Wallin. „Sowohl das operative Ergebnis als auch der Konzerngewinn liegen deutlich oberhalb der Vergleichswerte des Vorjahrs. „Dazu beigetragen haben die merklich verbesserten Ergebnisse beider Geschäftsfelder sowie ein – trotz eines schwierigen Kapitalmarktumfelds – sehr erfreuliches Kapitalanlageergebnis.

Deutliches Prämienwachstum im 1. Halbjahr 2012

Die gebuchte Bruttoprämie für den Hannover Rück-Konzern stieg zum 30. Juni 2012 deutlich um 14,0 % auf 6,9 Mrd. EUR (6,0 Mrd. EUR). Bei konstanten Währungskursen hätte das Wachstum 9,6 % betragen. Der Selbstbehalt verringerte sich leicht auf 89,8 % (90,8 %). Die verdiente Nettoprämie stieg um 13,1 % auf 5,8 Mrd. EUR (5,1 Mrd. EUR), währungskursbereinigt um 8,8 %.

Das operative Ergebnis (EBIT) zum 30. Juni 2012 fiel mit 597,2 Mio. EUR sehr erfreulich aus; in der Vergleichsperiode hatte das EBIT angesichts der hohen Großschadenbelastung nur 248,9 Mio. EUR betragen. Das Konzernergebnis verbesserte sich deutlich um 85,5 % auf 405,3 Mio. EUR (218,5 Mio. EUR). Das Ergebnis je Aktie betrug 3,36 EUR (1,81 EUR).

Sehr erfreuliches Ergebnis in der Schaden-Rückversicherung

Die Situation an den internationalen Rückversicherungsmärkten stellte sich für die Schaden-Rückversicherung überwiegend positiv dar. „Wir konnten die guten Ergebnisse aus der Erneuerungsrunde zu Beginn des Jahres in den Vertragserneuerungen zum 1. April in Japan, Korea und den USA teilweise sogar noch übertreffen”, erklärte Wallin. Erwartungsgemäß deutlich fielen dabei erneut die Ratenerhöhungen aufgrund der Naturkatastrophen des Jahres 2011 für das Sach-Katastrophengeschäft aus.

Die Bruttoprämie für die Schaden-Rückversicherung erhöhte sich gegenüber der Vergleichsperiode um 15,1 % auf 4,1 Mrd. EUR (3,5 Mrd. EUR). Bei konstanten Währungskursen, insbesondere gegenüber dem US-Dollar, hätte das Wachstum 11,3 % betragen. Der Selbstbehalt blieb mit 90,2 % (90,0 %) nahezu unverändert. Die verdiente Nettoprämie stieg um 16,0 % auf 3,3 Mrd. EUR (2,8 Mrd. EUR); währungskursbereinigt betrug das Wachstum 12,2 %.

Die Großschadensituation für die Hannover Rück stellte sich auch im 2. Quartal moderat dar. Insgesamt blieb die Nettobelastung zum 30. Juni 2012 mit 132,4 Mio. EUR (625,2 Mio. EUR) deutlich unter dem Schadenerwartungswert. Größte Schadenereignisse im 2. Quartal waren die schweren Erdbeben am 20. und 29. Mai in mehreren italienischen Provinzen der Region Emilia-Romagna, aus denen für die Hannover Rück eine Nettoschadenbelastung von insgesamt rund 61 Mio. EUR resultierte.

Das versicherungstechnische Ergebnis inklusive Depotzinsen schloss mit 105,3 Mio. EUR (-293,3 Mio. EUR) erfreulich. Die resultierende kombinierte Schaden-/Kostenquote für das 1. Halbjahr verbesserte sich gegenüber der Vergleichsperiode merklich auf 96,8 % (110,3 %). Das operative Ergebnis (EBIT) in der Schaden-Rückversicherung stieg mit 430,6 Mio. EUR (151,2 Mio. EUR) auf mehr als das Doppelte. Der Konzernüberschuss erhöhte sich deutlich auf 305,6 Mio. EUR (164,1 Mio. EUR). Das Ergebnis je Aktie betrug 2,53 EUR (1,36 EUR).

Vielversprechende Geschäftsmöglichkeiten in der Personen-Rückversicherung

Unverändert günstig sind die Rahmenbedingungen in der internationalen Personen-Rückversicherung. Die etablierten Versicherungsmärkte, wie Großbritannien, die USA und Deutschland, sowie auch die Schwellenländer Asiens – vor allem die Volksrepublik China und das schariakonforme Retakaful-Geschäft – bieten weiterhin gute Chancen für profitables Wachstum. „Wir richten unsere Strukturen derzeit noch fokussierter auf unsere Wachstumsmärkte aus”, erläuterte Wallin. „So bündeln wir beispielsweise mit der Neugründung unseres Business Centers ,Asia' das Neugeschäftspotenzial aus den asiatischen Märkten und orientieren uns damit noch stärker an den Bedürfnissen unserer Kunden.” Mit der Bildung des Business Center „Longevity” hat die Hannover Rück ferner der steigenden Bedeutung des Pensionsgeschäfts Rechnung getragen.

Die gebuchte Bruttoprämie zum 30. Juni 2012 lag bei 2,8 Mrd. EUR (2,5 Mrd. EUR). Dies entspricht einem Zuwachs von 12,4 %; bei konstanten Wechselkursen hätte das Wachstum 7,3 % betragen. Die verdiente Nettoprämie stieg um 9,7 % auf 2,5 Mrd. EUR (2,3 Mrd. EUR), währungskursbereinigt hätte das Wachstum 4,7 % betragen.

Das operative Ergebnis (EBIT) belief sich auf 155,2 Mio. EUR (78,4 Mio. EUR) und spiegelt die gute Qualität und positive Entwicklung des Personen-Rückversicherungsgeschäfts wider. Die EBIT-Rendite lag bei 6,2 % (3,4 %). Der Konzernüberschuss zum 30. Juni 2012 für die Personen-Rückversicherung verbesserte sich gegenüber der Vergleichsperiode deutlich um 73,1 % auf 127,9 Mio. EUR (73,9 Mio. EUR). Das Ergebnis je Aktie betrug 1,06 EUR (0,61 EUR).

Erfreuliches Kapitalanlageergebnis

Trotz der immer noch angespannten Situation an den Kapitalmärkten ist die Hannover Rück mit der Entwicklung ihrer Kapitalanlagen sehr zufrieden. Die selbstverwalteten Kapitalanlagen erhöhten sich gegenüber dem 31. Dezember 2011 weiter um 6,8 % auf 30,3 Mrd. EUR (28,3 Mrd. EUR). Das Nettoergebnis aus selbstverwalteten Kapitalanlagen zum 30. Juni 2012 stieg auf 553,2 Mio. EUR (511,5 Mio. EUR). Die annualisierte Durchschnittsrendite für die selbstverwalteten Kapitalanlagen war mit 3,8 % sehr erfreulich und lag über der für das Jahr angestrebten Rendite von 3,5 %. Die ordentlichen Kapitalanlageerträge ohne Depotzinserträge lagen trotz des weiterhin sehr niedrigen Zinsniveaus mit 532,0 Mio. EUR deutlich über dem Niveau der Vergleichsperiode (447,9 Mio. EUR). Damit trugen die ordentlichen Kapitalanlageerträge wesentlich zu der Steigerung des Nettoergebnisses aus selbstverwalteten Kapitalanlagen bei. Die Depotzinserträge reduzierten sich in Folge des anhaltend geringen Zinsniveaus leicht auf 156,3 Mio. EUR (161,3 Mio. EUR).

Die unrealisierten Gewinne der erfolgswirksam zum Zeitwert bewerteten Bestände, die hauptsächlich von der Wertentwicklung der Inflation Swaps und der ModCo-Derivate beeinflusst werden, haben sich nach einer sehr positiven Entwicklung im 1. Quartal zum Ende des 1. Halbjahrs wieder normalisiert. Insgesamt beliefen sie sich auf 2,9 Mio. EUR (53,7 Mio. EUR). Auf Einzelquartalsbasis war die Entwicklung der unrealisierten Gewinne und Verluste sehr volatil. Während diese Position im 1. Quartal noch einen Gewinn von 84,6 Mio. EUR auswies, so war im 2. Quartal ein Verlust von 81,6 Mio. EUR zu buchen. Ursächlich hierfür waren eine gesunkene Inflationserwartung sowie die Ausweitung der Kreditaufschläge an den Kapitalmärkten.

Inklusive der Depotzinserträge erzielte die Hannover Rück ein Kapitalanlageergebnis in Höhe von 709,5 Mio. EUR (672,8 Mio. EUR).

Eigenkapital weiter ausgebaut

Die Eigenkapitalbasis der Hannover Rück zeigt sich mit 5,5 Mrd. EUR (31. Dezember 2011: 5,0 Mrd. EUR) weiter gestärkt. Das gesamte haftende Kapital (einschließlich der Anteile anderer Gesellschafter und Hybridkapital) stieg um 6,7 % auf 7,8 Mrd. EUR (7,3 Mrd. EUR). Der Buchwert je Aktie wuchs um 10,1 % auf 45,37 EUR (31. Dezember 2011: 41,22 EUR). Die annualisierte Eigenkapitalrendite verbesserte sich von 9,9 % auf 15,5 %.

Ausblick

Aufgrund der weiterhin attraktiven Marktchancen in der Schaden- und Personen-Rückversicherung sowie des erfreulichen Konzernergebnisses zum 30. Juni 2012 erwartet die Hannover Rück ein gutes Ergebnis für das Gesamtjahr. Für die Bruttoprämie geht das Unternehmen – bei unveränderten Währungskursen – von einer Steigerung von 5 % bis 7 % aus.

In der Schaden-Rückversicherung sind die Marktbedingungen weiterhin vielversprechend. Nach den positiven Vertragserneuerungen zum 1. April konnten auch zum 1. Juli überwiegend weitere Ratensteigerungen verzeichnet werden. „Wir haben in Australien und Neuseeland nochmals deutliche Ratenerhöhungen sowie verbesserte Konditionen durchsetzen können, sodass wir hier insgesamt unser Prämienvolumen bei geringerer Haftung leicht erhöht haben”, erklärte Wallin. In Nordamerika ließ sich keine einheitliche Verhärtung des Marktes erkennen. Während für das Sach-Katastrophengeschäft Ratensteigerungen von 5 % bis 10 % erzielt werden konnten, waren für schadenbelastete Programme der nicht-proportionalen Sachrückversicherung besonders kräftige Erhöhungen von 20 % bis 30 % möglich. Für das Haftpflichtgeschäft blieben die Raten und Konditionen stabil. Für 2012 rechnet die Hannover Rück mit einem währungskursbereinigten Wachstum der Bruttoprämie für die gesamte Schaden-Rückversicherung von 5 % bis 7 %.

Auch für die Personen-Rückversicherung sind die Geschäftsaussichten unverändert positiv. Angesichts vielfältiger Geschäftschancen erwartet die Hannover Rück für das Jahr 2012 ein organisches Wachstum der Bruttoprämie von 5 % bis 7 %.

Für die Kapitalanlagen strebt die Hannover Rück für das Jahr 2012 unverändert eine Anlagerendite von 3,5 % an.

Aufgrund der insgesamt guten Geschäftschancen in der Schaden- und Personen-Rückversicherung sowie ihrer strategischen Ausrichtung erwartet die Hannover Rück ein erfreuliches Geschäftsjahr 2012. Voraussetzung hierfür ist, dass die Großschadenbelastung nicht wesentlich den Erwartungswert von 560 Mio. EUR für das Gesamtjahr übersteigt und es zu keinen einschneidend negativen Entwicklungen an den Kapitalmärkten kommt.

Für die Dividende strebt die Hannover Rück unverändert eine Ausschüttungsquote von 35 % bis 40 % ihres IFRS-Konzern-Nachsteuerergebnisses an.