• Hannover Rück bewahrt gute Ratenqualität in der Vertragserneuerungsrunde zum 1.1.2013
  • Preise leicht verbessert durch Ratensteigerungen in schadenbelasteten Bereichen
  • Deutliche Ratensteigerungen im Transportgeschäft nach Schäden in 2012
  • Nordamerika-Erneuerung erfreulich
  • Prämienvolumen im nicht-proportionalen Bereich selektiv ausgebaut
  • Gutes Ergebnis für 2013 erwartet

Hannover, 4. Februar 2013:

Die Hannover Rück zeigt sich mit den erzielten Preisen in der Vertragserneuerungsrunde zum 1.1.2013 zufrieden. „Obwohl das Umfeld deutlich wettbewerbsintensiver als noch im Vorjahr war, konnten wir durch selektives Zeichnungsverhalten ein Preisniveau erreichen, das der Qualität des guten Jahres 2012 mindestens gleichwertig ist”, erklärte der Vorstandsvorsitzende Ulrich Wallin.

Stabilisierend auf die Preise wirkte sich der Hurrikan „Sandy” aus, der 2012 zu deutlichen Belastungen für die (Rück-)Versicherungsindustrie geführt hatte. Ratenerhöhungen waren in schadenbelasteten Programmen zu verzeichnen; besonders signifikant fielen diese im Transportgeschäft aus. Auch im Bereich der nicht-proportionalen Deckungen im Kraftfahrtgeschäft in Großbritannien stiegen die Preise für Rückversicherungsdeckungen merklich an, sodass die Hannover Rück ihr Engagement hier weiter ausgeweitet hat. „Sehr erfreulich entwickelte sich auch unser Geschäft in Nordamerika. Hier sind wir um 14 % gewachsen”, betonte Wallin.

Vom gesamten Vorjahres-Prämienvolumen in der Schaden-Rückversicherung (ohne fakultatives Geschäft und strukturierte Rückversicherung) in Höhe von 5.826 Mio. EUR standen zum 1. Januar 2013 knapp zwei Drittel der Verträge mit einem Volumen von insgesamt 3.785 Mio. EUR zur Erneuerung an. Hiervon wurden Verträge im Umfang von 3.476 Mio. EUR verlängert, Verträge in Höhe von 308 Mio. EUR hingegen gekündigt bzw. in veränderter Form erneuert. Inklusive der Zuwächse von 348 Mio. EUR aus neuen oder veränderten Verträgen und dank verbesserter Preise ergibt sich damit ein erneuertes Prämienvolumen von 3.824 Mio. EUR. Dies entspricht einer Steigerung von 1 %. Dass der Zuwachs insgesamt eher moderat ausgefallen ist, lag insbesondere auch an einer deutlichen Zunahme des Wettbewerbs, der sich zumindest in einigen Sparten oder Regionen dämpfend auf die Ratenentwicklung auswirkte. Zu beobachten war darüber hinaus, dass große Erstversicherungsgruppen mehr Risiken im Selbstbehalt hielten. Vor diesem Hintergrund konnte die Hannover Rück in dem margenstärkeren Bereich der nicht-proportionalen Verträge weiterhin ein erfreuliches Wachstum von 6 % erzielen. Das proportionale Geschäft war demgegenüber leicht rückläufig.

Die Vertragserneuerungen zeigten abermals, dass die Finanzstärke in der Rückversicherung für Kunden eine unverändert große Bedeutung hat. Die Hannover Rück ist mit ihren hervorragenden Ratings („AA-”, d. h. „Very Strong” von Standard & Poor's und „A+”, d. h. „Superior” von A.M. Best) exzellent positioniert und erhält als finanzstarkes Unternehmen das gesamte Geschäftsspektrum angeboten und zugeteilt. Insbesondere die Heraufstufung unseres A.M. Best-Ratings im September 2012 hat die Vertragserneuerung in den USA positiv unterstützt.

In Nordamerika verlief die Vertragserneuerung erfreulich. Die Nachfrage nach qualitativ hochwertigem Rückversicherungsschutz stieg weiter an, auch wenn einzelne Kunden ihren Selbstbehalt deutlich erhöhten. So konnte das US-Sachgeschäft weiter ausgebaut werden. Schadenbetroffene Programme, vor allem aufgrund von Hurrikan „Sandy”, erzielten Preissteigerungen zwischen 10 % und 30 %. Im US-Haftpflichtbereich folgen die Prämien einem Aufwärtstrend. Insgesamt wuchs das Nordamerikageschäft um 14 %.

Ein deutlicher Wettbewerb kennzeichnete auch die Erneuerungsrunde in Deutschland, zumal große Erstversicherungsgruppen weniger Geschäft in Rückdeckung gegeben haben. Verbessert hat sich nochmals die Situation in der Kraftfahrtversicherung; hier vor allem im Haftpflichtbereich. Das Prämienvolumen für das Deutschlandgeschäft ging leicht zurück.

Angesichts der historisch hohen Großschadenbelastung im Transportgeschäft durch die Havarie des Kreuzfahrtschiffs „Costa Concordia” und den Hurrikan „Sandy” stiegen die Raten deutlich an. Bei schadenbelasteten Programmen erhöhten sie sich im Bereich von 25 % bis 40 %. Und auch bei Verträgen, die nicht von den Großschäden belastet waren, konnten Prämienerhöhungen von durchschnittlich 10 % erreicht werden. Das Prämienvolumen für das Transportgeschäft stieg an.

Aufgrund guter versicherungstechnischer Ergebnisse in der Luftfahrtrück­versicherung in den vergangenen Jahren kam es sowohl in der Erst- als auch Rückversicherung zu einem weiteren Ratenabrieb. Gleichwohl ist das Geschäft immer noch profitabel; die Hannover Rück hat hier durch das Eingehen strategischer Partnerschaften ihr Portefeuille weiter ausgebaut.

Mit den Ergebnissen in der Kredit- und Kautionsrück­versicherung ist die Hannover Rück zufrieden. Hier wurden mehr als zwei Drittel des Portefeuilles erneuert. Angesichts der eingetrübten gesamtwirtschaftlichen Entwicklung stiegen die Schadenquoten leicht an. Trotz großer Kapazität im Markt sind die Raten und Konditionen im Wesentlichen stabil geblieben. Das Prämienvolumen hat die Hannover Rück annähernd gehalten.

Im Sach-Katastrophengeschäft haben die Schadenbelastungen aus Hurrikan „Sandy” dazu beitragen, dass der Druck auf die Preise deutlich abnahm. Für schadenbetroffene Programme als auch für solche, die eine negative Entwicklung aus früheren Schäden aufwiesen, gab es Ratenerhöhungen um 15 %. Weitere positive Effekte sollten in den unterjährigen Erneuerungsrunden möglich sein. Unser Prämienvolumen aus dem weltweiten Katastrophengeschäft erhöhte sich um 11 %. Dabei standen zum 1. Januar 2013 lediglich 40 % des Portefeuilles der Hannover Rück zur Erneuerung an.

Ausblick für 2013

Angesichts der zufriedenstellenden Ergebnisse der Vertragserneuerung zum 1. Januar 2013 rechnet die Hannover Rück mit einem guten Geschäftsjahr in der Schaden-Rückversicherung. Insgesamt sollten die Aussichten in der Versicherungstechnik in etwa mit denen des Jahres 2012 vergleichbar sein. „Mit Blick auf wettbewerbsintensivere Bedingungen in der Schaden-Rückversicherung sehen wir uns dank unserer geringen Kostenquote gut positioniert”, erklärte Wallin. Weiteres Wachstumspotenzial sieht die Hannover Rück im Geschäft der landwirtschaftlichen Risiken, in Lateinamerika, den Ländern Zentral- und Osteuropas sowie in den Retakaful-Märkten.

Die Hannover Rück geht – wie bereits angekündigt – davon aus, für das Geschäftsjahr 2013 eine Steigerung des Bruttoprämienvolumens – auf Basis konstanter Währungskurse – von rund 5 % erreichen zu können. Für die Schaden-Rückversicherung liegt das Prämienwachstum bei 3 % bis 5 %, in der Personen-Rückversicherung bei 5 % bis 7 %. „Für die Schaden-Rückversicherung gilt in der gegenwärtigen Marktsituation jedoch umso mehr, dass die Qualität des Geschäfts wichtiger ist als das Volumen, selbst wenn das bedeuten sollte, dass wir unser Prämienwachstumsziel nicht erreichen”, betonte Wallin.

Als Kapitalanlagerendite strebt das Unternehmen einen Wert von 3,4 % an.

Anfallende Großschäden hat die Hannover Rück für das laufende Geschäftsjahr mit 625 Mio. EUR budgetiert; im vergangenen Jahr waren es 560 Mio. EUR. Diese Erhöhung berücksichtigt u. a. das gestiegene Prämienvolumen in der Schaden-Rückversicherung, aber auch Anpassungen bei den Risikomodellen einzelner Länder.

Unter der Prämisse, dass die Großschadenbelastung nicht wesentlich diesen Erwartungswert übersteigt und es zu keinen unerwartet negativen Entwicklungen auf den Kapitalmärkten kommt, geht die Hannover Rück für das Geschäftsjahr 2013 von einem Netto-Konzerngewinn von rund 800 Mio. EUR aus.