• Konzernergebnis: 858,3 Mio. EUR (606,0 Mio. EUR)
  • Prämienwachstum + 13,9 % (währungsbereinigt + 9,5 %)
  • Buchwert je Aktie + 21,8 %
  • Eigenkapitalrendite: 15,6 % (12,8 %)
  • Kapitalanlageergebnis steigt auf 1,7 Mrd. EUR (1,4 Mrd. EUR)
  • Netto-Großschadenbelastung: 477,8 Mio. EUR (980,7 Mio. EUR)
  • Kombinierte Schaden-/Kostenquote: 95,8 % (104,3 %)
  • Erhöhung Dividendenvorschlag für 2012: 2,60 EUR (2,10 EUR) + 0,40 EUR Bonus je Aktie

Hannover, 7. März 2013:

Die Hannover Rück weist mit 858,3 Mio. EUR das beste Ergebnis in ihrer Unternehmensgeschichte aus. Ausschlaggebend für diesen Erfolg waren insbesondere ein solides Wachstum, ein gutes versicherungstechnisches Ergebnis in der Schaden-Rückversicherung sowie ein außerordentlich erfreuliches Kapitalanlageergebnis. „An diesem Erfolg sollen auch unsere Aktionäre teilhaben. Vorstand und Aufsichtsrat werden daher der Hauptversammlung vorschlagen, eine Dividende von 2,60 EUR und 0,40 EUR Bonus je Aktie zu zahlen”, erklärte der Vorstandsvorsitzende Ulrich Wallin.

Geschäftsjahr 2012

Die gebuchte Bruttoprämie für das Gesamtgeschäft stieg erfreulich um 13,9 % auf 13,8 Mrd. EUR (12,1 Mrd. EUR). Bei konstanten Währungskursen – insbesondere gegenüber dem US-Dollar – hätte der Anstieg 9,5 % betragen. Damit lag das Wachstum sogar über der im Jahresverlauf angehobenen Prognose von 7 % bis 8 %. Der Selbstbehalt reduzierte sich leicht auf 89,8 % (91,2 %). Die verdiente Nettoprämie stieg um 14,2 % auf 12,3 Mrd. EUR (10,8 Mrd. EUR). Bei unveränderten Währungskursen hätte das Wachstum 9,9 % betragen.

Das operative Ergebnis (EBIT) zum 31. Dezember 2012 erhöhte sich deutlich auf 1.406,5 Mio. EUR (841,4 Mio. EUR). Der Konzernüberschuss stieg um 41,6 % auf 858,3 Mio. EUR (606,0 Mio. EUR). Das Ergebnis je Aktie legte folglich mit 7,12 EUR (5,02 EUR) kräftig zu.

Schaden-Rückversicherung mit sehr erfreulichem Ergebnisbeitrag

In der Schaden-Rückversicherung stellte sich die Marktsituation günstig dar. „Nicht zuletzt aufgrund der Großschäden des Jahres 2011 konnten wir für die Mehrzahl der Geschäftssegmente Preiserhöhungen durchsetzen. Dies hatte für uns zur Folge, dass das Ratenniveau 2012 deutlich besser gewesen ist als das des Vorjahrs”, sagte Wallin. Wachstumstreiber waren insbesondere die im Jahr 2011 schadenbetroffenen Märkte in Asien und Australien. Darüber hinaus waren erfreuliche Wachstumsraten in Nordamerika und in der globalen fakultativen Rückversicherung zu verzeichnen.

Insgesamt stieg das Brutto-Prämienvolumen in der Schaden-Rückversicherung um 13,1 % bzw. währungskursbereinigt um 9,3 % auf 7,7 Mrd. EUR (6,8 Mrd. EUR), sodass die Wachstumsraten über dem prognostizierten Ziel von 5 % bis 7 % lagen. Der Selbstbehalt ging leicht zurück auf 90,2 % (91,3 %). Die verdiente Nettoprämie erhöhte sich deutlich um 15,0 % auf 6,9 Mrd. EUR (6,0 Mrd. EUR).

Anders als im Vorjahr verlief die Großschadensituation im Berichtsjahr vergleichsweise moderat. Größter Schaden für die internationale Versicherungswirtschaft war mit über 20 Mrd. USD Hurrikan „Sandy”, der an der Ostküste der USA für große Verwüstungen und Todesopfer sorgte. Die Nettobelastung für die Hannover Rück betrug hieraus 257,5 Mio. EUR. Weitere Großschäden ergaben sich unter anderem aus der Havarie des Kreuzfahrtschiffes „Costa Concordia” mit 53,3 Mio. EUR sowie aus der Dürreperiode in den USA mit 43,3 Mio. EUR netto. Insgesamt halbierte sich die Großschadenbelastung für 2012 gegenüber dem Vorjahr auf 477,8 Mio. EUR netto (980,7 Mio. EUR) und blieb innerhalb des kalkulierten Großschadenbudgets von 560 Mio. EUR. Angesichts dessen verbesserte sich die kombinierte Schaden-/Kostenquote auf sehr gute 95,8 % (104,3 %). Das versicherungstechnische Ergebnis stieg von -268,7 Mio. EUR auf 272,2 Mio. EUR. Das operative Ergebnis (EBIT) für die Schaden-Rückversicherung zum 31. Dezember 2012 erhöhte sich um 82,2 % auf 1.091,9 Mio. EUR (599,3 Mio. EUR); das Konzernergebnis stieg auf 685,9 Mio. EUR (455,6 Mio. EUR). Das Ergebnis je Aktie betrug 5,69 EUR (3,78 EUR).

Auf Wachstumskurs in der Personen-Rückversicherung

Auch in der Personen-Rückversicherung ist die Hannover Rück weiter gewachsen. „Wir konnten unser Geschäft überdurchschnittlich in den USA ausbauen und die im Jahr 2009 im Rahmen der ING-Transaktion übernommene Plattform dafür nutzen”, betonte Wallin. „Darüber hinaus verzeichneten wir deutliche Zuwächse in Australien, aber vor allem auch in den Schwellenmärkten China und Lateinamerika.”

So stieg im abgelaufenen Berichtsjahr die Bruttoprämie auf 6,1 Mrd. EUR (5,3 Mrd. EUR). Dies entspricht einem erfreulichen Zuwachs von 14,9 %. Bereinigt um Währungskurseffekte hätte das Wachstum bei 9,8 % gelegen, womit der Zielwert von 5 % bis 7 % übertroffen wurde. Deutlich stieg mit 13,3 % auch die Nettoprämie auf 5,4 Mrd. EUR (4,8 Mrd. EUR) an.

Das operative Ergebnis (EBIT) in der Personen-Rückversicherung erhöhte sich um 33,7 % auf 291,1 Mio. EUR (217,6 Mio. EUR). Zu dieser Ergebnisverbesserung trug auch die erfreuliche Marktwertentwicklung der sogenannten ModCo-Derivate in Höhe von rund 52 Mio. EUR bei. Die EBIT-Rendite verbesserte sich auf 5,4 % (4,5 %). Das Konzernergebnis in der Personen-Rückversicherung stieg um 26,7 % auf 230,9 Mio. EUR (182,3 Mio. EUR) und ist damit stärker als die Bruttoprämieneinnahmen gewachsen. Der Gewinn pro Aktie beträgt 1,91 EUR (1,51 EUR).

Besonders erfreuliches Kapitalanlageergebnis

Trotz des im Berichtsjahr weiter gesunkenen Zinsniveaus übertraf die Kapitalanlagerendite für die selbstverwalteten Kapitalanlagen mit 4,3 % den Zielwert von 3,5 % merklich. Die selbstverwalteten Kapitalanlagen wuchsen im Wesentlichen aufgrund der positiven operativen Mittelzuflüsse auf nunmehr 31,9 Mrd. EUR; dies entspricht einer Erhöhung um 12,5 % gegenüber dem Vorjahresende (28,3 Mrd. EUR). Inklusive der Depotforderungen erhöhte sich das Kapitalanlagevolumen auf 46,6 Mrd. EUR (41,7 Mrd. EUR).

Die ordentlichen Kapitalanlageerträge ohne Depotzinserträge lagen mit 1.088,4 Mio. EUR deutlich über dem Niveau der Vergleichsperiode (966,2 Mio. EUR). Dies ist hauptsächlich auf den gestiegenen Kapitalanlagebestand aufgrund eines nach wie vor sehr positiven Cashflows, aber auch auf den deutlichen planmäßigen Aufbau der Anlageklassen der Unternehmensanleihen und dinglich besicherten Anleihen in den vergangenen zwei Jahren zurückzuführen. Der Saldo aus realisierten Gewinnen und Verlusten lag mit 227,5 Mio. EUR über dem des Vorjahrs (179,6 Mio. EUR). Positiv auf das Kapitalanlageergebnis wirkte sich auch der Anstieg der unrealisierten Gewinne aus: Der Saldo aus unrealisierten Gewinnen und Verlusten schloss mit 89,3 Mio. EUR positiv, im Vorjahr standen noch Verluste in Höhe von 38,8 Mio. EUR gegenüber. Dies ist im Wesentlichen auf die Marktwertentwicklung der erwähnten ModCo-Derivate sowie der Wertentwicklung der Inflation Swaps zurückzuführen, die die Hannover Rück zur teilweisen Absicherung ihrer versicherungstechnischen Schadenreserven abgeschlossen hat. Abschreibungen waren lediglich in Höhe von 21,7 Mio. EUR (31,0 Mio. EUR) vorzunehmen. Das Ergebnis aus selbstverwalteten Kapitalanlagen stieg um 24,4 % auf 1,3 Mrd. EUR (1,0 Mrd. EUR). Inklusive gestiegener Depotzinserträge übertraf das Netto-Kapitalanlageergebnis mit 1.655,7 Mio. EUR (1.384,0 Mio. EUR) noch einmal die Bestmarke aus dem Vorjahr.

Eigenkapital steigt kräftig an

Das auf die Aktionäre der Hannover Rück entfallende Eigenkapital hat sich weiter positiv entwickelt; es wuchs gegenüber dem Stand vom 31. Dezember 2011 um 21,8 % auf 6,1 Mrd. EUR (5,0 Mrd. EUR). Das gesamte haftende Kapital (einschließlich der Anteile anderer Gesellschafter und Hybridkapital) stieg um 22,3 % auf 9,0 Mrd. EUR (7,3 Mrd. EUR). Der Buchwert je Aktie entwickelte sich mit 50,22 EUR (41,22 EUR) entsprechend erfreulich. Die Eigenkapitalrendite beträgt 15,6 %, nach 12,8 % im Vorjahr.

Ausblick für 2013

Die Hannover Rück ist für das laufende Geschäftsjahr optimistisch. Die Vertragserneuerungsrunde zum 1. Januar 2013 in der Schaden-Rückversicherung verlief für die Gesellschaft trotz zunehmenden Wettbewerbs zufriedenstellend. „Dank unserer vergleichsweise niedrigen Kostenquote sowie unserer langjährigen guten Geschäftsbeziehungen sind wir für die gegenwärtige Wettbewerbssituation gut gerüstet. Dabei ist es entscheidend, sich diszipliniert auf die Zeichnung von Geschäft zu konzentrieren, das unseren Margenanforderungen unter Berücksichtigung des sinkenden Zinsniveaus entspricht”, sagte Wallin.

Die Hannover Rück geht – wie bereits angekündigt – davon aus, für das Geschäftsjahr 2013 eine Steigerung des Bruttoprämienvolumens – auf Basis konstanter Währungskurse – von rund 5 % erreichen zu können. Für die Schaden-Rückversicherung liegt das Prämienwachstum bei 3 % bis 5 %, in der Personen-Rückversicherung bei 5 % bis 7 %. Als Kapitalanlagerendite strebt das Unternehmen einen Wert von 3,4 % an.

Unter der Prämisse, dass die Großschadenbelastung nicht wesentlich den Erwartungswert von 625 Mio. EUR übersteigt und es zu keinen unerwartet negativen Entwicklungen auf den Kapitalmärkten kommt, geht die Hannover Rück für das Geschäftsjahr 2013 unverändert von einem Netto-Konzerngewinn in der Größenordnung von 800 Mio. EUR aus.

Als Ausschüttungsquote für die Dividende des laufenden Geschäftsjahrs strebt die Hannover Rück 35 % bis 40 % ihres IFRS-Konzern-Nachsteuerergebnisses an.