• Eigenkapitalrendite: 13,9 %
  • Versicherungstechnisches Ergebnis in der Schaden-Rückversicherung +43,4 %: 243,4 Mio. EUR (169,7 Mio. EUR)
  • Kombinierte Schaden-/Kostenquote: 95,0 % (96,5 %)
  • Netto-Großschadenbelastung: 446,7 Mio. EUR (193,0 Mio. EUR)
  • Bruttoprämie: +2,3 % (währungskursbereinigt +4,7 %)
  • Kapitalanlageergebnis -12,9 %: 1,1 Mrd. EUR (1,2 Mrd. EUR)
  • Konzernergebnis -8,6 %: 613,2 Mio. EUR (670,8 Mio. EUR)

Hannover, 5. November 2013:

Die Hannover Rück zeigt sich mit ihrem Geschäftsverlauf für die ersten neun Monate sehr zufrieden. „Trotz anspruchsvoller Rahmenbedingungen insbesondere angesichts des niedrigen Zinsniveaus konnten wir einen Konzerngewinn von 613 Mio. EUR erreichen und sind damit auf einem guten Kurs, unser Gesamtjahresziel in der Größenordnung von 800 Mio. EUR zu erreichen”, erklärte der Vorstandsvorsitzende Ulrich Wallin. „Ausschlaggebend für die gute Entwicklung war auch im dritten Quartal ein sehr gutes versicherungstechnisches Ergebnis in der Schaden-Rückversicherung.”

Weiteres moderates Wachstum

Die gebuchte Bruttoprämie für den Hannover Rück-Konzern erhöhte sich zum 30. September 2013 leicht um 2,3 % auf 10,5 Mrd. EUR (10,3 Mrd. EUR). Bei konstanten Währungskursen hätte das Wachstum 4,7 % betragen. Der Selbstbehalt reduzierte sich auf 88,9 % (89,7 %). Die verdiente Nettoprämie stieg um 1,8 % auf 9,1 Mrd. EUR (9,0 Mrd. EUR); währungskursbereinigt hätte das Wachstum 4,2 % betragen.

Gutes Konzernergebnis

Das operative Ergebnis (EBIT) zum 30. September 2013 ging leicht um 5,4 % auf 961,6 Mio. EUR (1.016,8 Mio. EUR) zurück. Der Konzernüberschuss lag mit 613,2 Mio. EUR (670,8 Mio. EUR) im Jahresplan, ging aber dennoch um 8,6 % zurück. Hintergrund hierfür ist, dass das Vorjahresergebnis durch einmalige Sondereffekte außergewöhnlich hoch ausgefallen war. Zudem war die Vergleichsperiode ungewöhnlich gering von Naturkatastrophenschäden belastet. Das Ergebnis je Aktie betrug 5,08 EUR (5,56 EUR).

Deutlich höheres versicherungstechnisches Ergebnis

Im 3. Quartal 2013 standen in der Schaden-Rückversicherung Vertragserneuerungen vornehmlich in Nordamerika, Australien und Neuseeland an. Dabei bot sich ein heterogenes Bild. Das Ratenniveau blieb insgesamt überwiegend risikoadäquat. Während das US-Katastrophengeschäft von Ratenreduzierungen betroffen war, konnten sowohl im übrigen US-Sachgeschäft als auch in Australien und Neuseeland zufriedenstellende Preise erzielt werden. Die Reduktion der Margen im US-Katastrophengeschäft ist für die Hannover Rück nur von begrenzter Auswirkung, da sie hier einen unterdurchschnittlichen Marktanteil aufweist.

„Unsere Strategie der selektiven Zeichnungspolitik ist angesichts des sich verschärfenden Wettbewerbs sowie zurückgehender Kapitalanlagerenditen unverändert von großer Bedeutung. Angesichts dessen sind wir bereit, Geschäft aufzugeben, das wir für nicht ausreichend tarifiert halten; auch dann, wenn es in einzelnen Bereichen zu einer Reduzierung unserer Marktanteile führt”, betonte Wallin.

Zum 30. September 2013 erhöhte sich die Bruttoprämie in der Schaden-Rückversicherung gegenüber der Vergleichsperiode leicht um 1,0 % auf 6,0 Mrd. EUR (5,9 Mrd. EUR). Bei konstanten Währungskursen hätte das Wachstum 2,8 % betragen. Der Selbstbehalt ging auf 89,1 % zurück (89,9 %). Die verdiente Nettoprämie stieg um 1,5 % auf 5,1 Mrd. EUR (5,0 Mrd. EUR); währungskursbereinigt betrug das Wachstum 3,3 %.

Nachdem bereits das 2. Quartal großschadenintensiv war, gab es auch im 3. Quartal eine Reihe von Naturkatastrophen und weiteren Großschäden. Größter Einzelschaden war der Hagelsturm „Andreas” in Deutschland, der für die Hannover Rück zu einer Nettobelastung von 64,0 Mio. EUR führte. Insgesamt beläuft sich die Großschadenbelastung zum 30. September 2013 auf 446,7 Mio. EUR (193,0 Mio. EUR). Sie ist zwar deutlich höher als der Wert der Vergleichsperiode, liegt aber im Rahmen des Schadenerwartungswerts für die ersten neun Monate des laufenden Jahres.

Das versicherungstechnische Ergebnis für die gesamte Schaden-Rückversicherung überstieg das ebenfalls erfreuliche Vorjahresergebnis nochmals um 43,4 % und schloss mit 243,4 Mio. EUR (169,7 Mio. EUR). Damit wurde der erwartete Rückgang des Kapitalanlageergebnisses mehr als ausgeglichen. Die kombinierte Schaden-/Kostenquote stellt sich mit 95,0 % (96,5 %) sehr positiv dar.

Angesichts dessen stieg das operative Ergebnis (EBIT) in der Schaden-Rückversicherung zum 30. September 2013 um 5,0 % auf 804,6 Mio. EUR (766,0 Mio. EUR). Der Konzernüberschuss erhöhte sich um 1,8 % auf 534,4 Mio. EUR (524,8 Mio. EUR); das Ergebnis je Aktie betrug 4,43 EUR (4,35 EUR).

Personen-Rückversicherung mit solidem Wachstum

Auch wenn sich das Wachstum im 3. Quartal verlangsamt hat, sieht die Hannover Rück dennoch weitere attraktive Wachstumsmöglichkeiten. Dies bezieht sich insbesondere auf die Schwellenmärkte in Asien und Südamerika. Substanzielles profitables Wachstum konnte auch im US-amerikanischen Mortalitätsgeschäft sowie im britischen Langlebigkeitsgeschäft erzielt werden.

Zum 30. September 2013 stieg die gebuchte Bruttoprämie für die Personen-Rückversicherung um 4,1 % auf 4,6 Mrd. EUR (4,4 Mrd. EUR). Bei konstanten Wechselkursen hätte das Wachstum 7,4 % betragen. Die verdiente Nettoprämie erhöhte sich um 2,1 % auf 4,0 Mrd. EUR (3,9 Mrd. EUR); währungskursbereinigt betrug das Wachstum 5,4 %.

Das Ergebnis in der Personen-Rückversicherung blieb jedoch hinter den Erwartungen: Hintergrund hierfür sind Belastungen aus australischem Berufsunfähigkeitsgeschäft (DII). Das operative Ergebnis (EBIT) in der Personen-Rückversicherung zum 30. September 2013 ging angesichts dessen deutlich auf 143,4 Mio. EUR (233,3 Mio. EUR) zurück. Allerdings war das Vorjahresergebnis aufgrund von Sondereffekten überproportional hoch ausgefallen. Das Konzernergebnis schloss mit 136,0 Mio. EUR (188,6 Mio. EUR); das Ergebnis je Aktie betrug 1,13 EUR (1,56 EUR).

Kapitalanlageergebnis entspricht den Erwartungen

Angesichts eines weiterhin herausfordernden und volatilen Kapitalmarktumfelds kommt der Werterhaltung der Kapitalanlagen sowie der Stabilität der Rendite eine besonders hohe Bedeutung zu. Deshalb richtet die Hannover Rück ihr Portefeuille an den Grundsätzen eines ausgewogenen Risiko-/Ertragsverhältnisses und einer breiten Diversifikation aus. Der Bestand der selbstverwalteten Kapitalanlagen blieb mit 31,8 Mrd. EUR (31. Dezember 2012: 31,9 Mrd. EUR) stabil.

Infolge des anhaltend niedrigen Zinsniveaus lagen die ordentlichen Kapitalanlageerträge ohne Depotzinsen mit 781,1 Mio. EUR erwartungsgemäß unter dem Niveau der Vergleichsperiode (822,0 Mio. EUR).

Abschreibungen fielen in der Berichtsperiode wiederum nur in sehr geringem Maße an. Das Kapitalanlageergebnis aus selbstverwalteten Anlagen blieb angesichts der schwierigen Bedingungen an den Kapitalmärkten sowie durch den Wegfall positiver Sondereffekte im Vorjahr mit 785,6 Mio. EUR (961,2 Mio. EUR) unter dem der Vergleichsperiode. Die sich hieraus ergebende annualisierte Jahresrendite beläuft sich auf 3,3 % (4,3 %). Ohne unrealisierte Effekte aus den ModCo-Derivaten und den Inflation Swaps beträgt der Wert annualisiert 3,4 % und entspricht damit exakt dem Ziel für das gesamte Jahr. Das Kapitalanlageergebnis inklusive der Depotzinsen bewegt sich mit 1,1 Mrd. EUR (1,2 Mrd. EUR) im Rahmen der Erwartungen.

Eigenkapital leicht reduziert

Das Eigenkapital der Hannover Rück zeigt sich mit 5,8 Mrd. EUR (31.12.2012: 6,0 Mrd. EUR) weiterhin stark. Die annualisierte Eigenkapitalrendite liegt mit 13,9 % deutlich über dem Mindestziel von 750 Basispunkten oberhalb des risikofreien Zinses. Das gesamte haftende Kapital (einschließlich der Anteile anderer Gesellschafter und Hybridkapital) beläuft sich auf 8,6 Mrd. EUR (31.12.2012: 8,9 Mrd. EUR). Der Buchwert je Aktie betrug 47,73 EUR (50,02 EUR).

Prognose 2013

Mit den vorliegenden Ergebnissen zum 30. September 2013 sieht sich die Hannover Rück gut gerüstet, den angepeilten Nachsteuergewinn in der Größenordnung von 800 Mio. EUR für das Gesamtjahr 2013 erreichen zu können. Voraussetzung ist, dass die Großschadenbelastung nicht wesentlich den Erwartungswert von 625 Mio. EUR übersteigt und es zu keinen unvorhergesehenen negativen Entwicklungen an den Kapitalmärkten kommt.

Auf Basis konstanter Währungskurse geht das Unternehmen für die Bruttoprämie unverändert von einem Wachstum von rund 5 % aus.

In der Schaden-Rückversicherung dürfte das Umfeld weiter wettbewerbsintensiv bleiben, mit entsprechenden Auswirkungen auf die Preise und Konditionen. Trotzdem sollte der Markt in der Lage sein, auf Schäden mit Ratenerhöhungen zu reagieren. Angesichts dessen setzt das Unternehmen auch weiterhin auf ein konsequentes Zyklusmanagement verbunden mit einer strikten Zeichnungsdisziplin. Gleichwohl sieht die Hannover Rück auch in der Schaden-Rückversicherung Wachstumschancen: Die steigende Wertekonzentration in den Ballungszentren sowie die Einführung risikobasierter Solvenzsysteme in Europa und Asien versprechen eine stabile Nachfrage nach Rückversicherungsschutz.

Für die gesamte Schaden-Rückversicherung erwartet die Hannover Rück für 2013 – konstante Währungskurse vorausgesetzt – ein Wachstum der Bruttoprämie in Höhe von ca. 3 %.

In der Personen-Rückversicherung sieht die Hannover Rück weiterhin Wachstumspotenzial. Für das Gesamtjahr wird mit einem währungskursadjustierten Wachstum der Bruttoprämie von 5 % bis 7 % gerechnet.

Als Kapitalanlagerendite strebt die Hannover Rück unverändert für das Gesamtjahr einen Wert von 3,4 % an. Zur Ertragsstabilisierung im anhaltenden Niedrigzinsumfeld wird das Unternehmen den Anteil von Unternehmensanleihen beibehalten und das Immobilienportefeuille weiter leicht ausbauen.

Für die Dividende sieht die Gesellschaft unverändert eine Ausschüttungsquote von 35 % bis 40 % ihres IFRS-Konzern-Nachsteuerergebnisses vor.

Ausblick 2014

Zum jetzigen Zeitpunkt geht die Hannover Rück davon aus, dass der Wettbewerbsdruck in der Schaden-Rückversicherung auch im Jahr 2014 anhalten wird. Deshalb wird die Konzentration auf risikogerechte Konditionen erheblich wichtiger sein als das Wachstum der Prämieneinnahmen. Dennoch erwartet das Unternehmen insgesamt auf Basis konstanter Wechselkurse für seine Bruttoprämie ein Wachstum im niedrigen einstelligen Prozentbereich.

Als Kapitalanlagerendite strebt die Hannover Rück einen Wert von 3,2 % an: Sie erwartet hier aufgrund der niedrigen Zinsen für Kapitalanlagen guter Bonität einen Rückgang der Rendite aus den selbstverwalteten Kapitalanlagen.

Unter der Voraussetzung, dass die Großschadenbelastung nicht wesentlich den Erwartungswert von 670 Mio. EUR übersteigt und es zu keinen unvorhergesehenen negativen Entwicklungen an den Kapitalmärkten kommt, erwartet die Hannover Rück für das Geschäftsjahr 2014 einen Konzerngewinn in der Größenordnung von 850 Mio. EUR.